Das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler in der internationalen Leistungsstudie Pisa beschäftigt den Landtag zum Auftakt seiner Dezember-Sitzung. Die FDP-Fraktion hat eine Aktuelle Stunde zu dem Thema beantragt.
Deutschlands Schüler haben im Jahr 2022 so schlecht abgeschnitten wie nie zuvor. Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Anfang Dezember mit. In Mathematik erreichten die deutschen Teilnehmer einen Punktwert von 475, bei der vorherigen Untersuchung, die 2019 veröffentlicht wurde, waren es noch 500 gewesen. Im Lesen kam Deutschland auf 480 (2019: 498) und in Naturwissenschaften auf 492 Punkte (2019: 503). Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland auf dem 25. Rang von 81 Teilnehmerstaaten. Vorne liegen Singapur und China, die besten europäischen Teilnehmer kommen aus Finnland, Lettland, Estland und Schweden. Auch international ist die durchschnittliche Leistung drastisch gesunken. Es ist das erste Pisa-Zeugnis seit der Corona-Pandemie. Die Ergebnisse sind nicht nach Bundesländern differenziert.
Mehr Unterstützung für Lehrkräfte
„Natürlich spielen die Pandemie und die zunehmende Zuwanderung bei den Ergebnissen eine nicht unerhebliche Rolle“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Christopher Vogt, aber dies dürfe keine Ausrede sein. Er warf der Landesregierung vor, bei entscheidenden bildungspolitischen Fragen zu wenig erreicht zu haben, etwa bei der Lehrkräftegewinnung, Sprachförderung sowie bei Inklusion und Integration. Die Lehrkräfte bräuchten dringend mehr Unterstützung und Entlastung von unterrichtsfremden Aufgaben, so Vogt: „Sie müssen sich wieder stärker auf ihr Kerngeschäft, die Unterteilung des Fachunterrichts, konzentrieren können.“
Pisa (Programme for International Student Assessment) ist die größte internationale Schulleistungsvergleichsstudie. Seit 2000 werden alle drei Jahre die Kompetenzen von 15-Jährigen beim Lesen, in der Mathematik und den Naturwissenschaften erfasst. Diesmal standen die mathematischen Kompetenzen im Mittelpunkt. An der jüngsten Erhebung im Jahr 2022 nahmen weltweit 81 Länder und mehr als 600.000 Jugendliche teil. Die für Deutschland repräsentative Stichprobe umfasst rund 13.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren in allen Schultypen.