Am 60. Jahrestag des Mauerbaus haben die Landtage von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein heute in Schwerin gemeinsam der Ereignisse und der Opfer der deutschen Teilung gedacht. „Die vielleicht wichtigste Botschaft des Jahrestages des Mauerbaus ist eine universelle Botschaft: Mauern und Zäune sind niemals eine Lösung. Der Freiheitsdrang der Menschen, ihr Wunsch nach Frieden, Gerechtigkeit und nach einem Leben in Würde halten Mauern und Zäune nicht auf“, sagte Schleswig-Holsteins Landtagsvizepräsidentin Aminata Touré bei der Gedenkveranstaltung im Schweriner Schloss, dem Sitz des Landtages Mecklenburg-Vorpommern.
Die länderübergreifende Veranstaltung in Schwerin hatte der schleswig-holsteinische Landtag vor den Sommerferien in seiner Juni-Tagung ausdrücklich unterstützt. „Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, den nachfolgenden Generationen Geschichtsbewusstsein zu vermitteln und gerade jungen Menschen die damaligen Geschehnisse und Entwicklungen und ihre Ursachen nachhaltig näher zu bringen“, heißt es in einem diesbezüglich mit großer Mehrheit verabschiedeten Antrag (Drucksache 19/3120)
„Zeichen der Verbundenheit“
Vor rund 150 Gästen betonte die Präsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, Birgit Hesse: „Dass wir uns heute gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden aus Schleswig-Holstein an die Geschehnisse von damals erinnern, ist ein Zeichen der Verbundenheit unserer beiden Länder und steht auch dafür, dass die Mauer für beide Seiten weit mehr als einen geografischen Einschnitt bedeutete.“ Mit Blick auf die Machenschaften der damaligen SED-Herrschaft erinnerten Hesse und Touré an auseinandergerissene Familien, Freundschaften, Verbindungen und an die noch immer ungezählten Todesopfer entlang der Grenze.
Am 13. August 1961 hatte der Bau der Berliner Mauer begonnen, der die deutsch-deutsche Teilung besiegelte. Sie ging nach mehr als 28 Jahren erst mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 zu Ende. In Berlin starben nach dem Mauerbau nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime.
Mehr Informationen:
- Pressemitteilung der Landtage Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein
- Video des Landtages Mecklenburg-Vorpommern zur Veranstaltung auf Youtube