In einem Telefonat hat der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Ulrich Hase, symbolisch seinen 8. Tätigkeitsbericht an Landtagspräsident Klaus Schlie übergeben. Schlie nutzte den Anlass, um Hase für dessen 25-jährige Tätigkeit als Landesbeauftragter in Schleswig-Holstein seit April 1995 zu gratulieren: „Sie sind nicht nur für den Landtag und die Politik, sondern auch und ganz besonders für rund eine halbe Million Bürgerinnen und Bürger, deren Belange Sie vertreten, ein wichtiger, zentraler sowie kompetenter Ansprechpartner. Für Ihr herausragendes Engagement gebührt Ihnen unser aller Dank.“
Der 270 Seiten umfassende Tätigkeitsbericht des Beauftragten, der sich auf die Jahre 2018 und 2019 bezieht, fokussiert die Kernthemen Barrierefreiheit und Behindertenrechtskonvention. Neben der Darstellung von Entwicklungen zur Situation von Menschen mit Behinderungen in Schleswig-Holstein, evaluiert er die Umsetzung von 40 konkreten Handlungsempfehlungen, die Hase im letzten Bericht aus den Jahren 2016/17 an die Landespolitik gerichtet hatte. Hases Stellvertreter, Dirk Mitzloff, resümiert: „Es gibt immer noch viel zu tun.“ Neben Erklärungen warum Empfehlungen notwendig waren, gibt es in dem jetzt vorliegenden Tätigkeitsbericht neue Handlungsempfehlungen, die sich aus den vergangenen zwei Jahren ergeben haben.
Gleichbehandlung voranbringen
Besonders wichtig seien Hase seine ausführlichen Anregungen an die Landtagspolitik sowie die Kommunen im ersten Teil: „Ich bin gespannt, wie die Abgeordneten meine Anregungen aufnehmen und freue mich auf die Beratungen zum Bericht.“ Der Landtagspräsident würdigte sowohl den Stellenwert des Berichts als auch den von Hases Einsatz mit den Worten: „Der Tätigkeitsbericht des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung zeigt erneut, wie wichtig die Arbeit von Ulrich Hase ist. Gemeinsam mit seinem Team setzt er sich mit unermüdlichem Engagement für die Belange von Menschen mit Behinderung ein, um damit eine Gleichbehandlung in einem umfassenden Sinne jeden Tag ein Stück voranzubringen.“
Gleichzeitig zur Veröffentlichung des Tätigkeitsberichts hat der Landesbeauftragte den von ihm entwickelten Zollstock „Maßstab für Barrierefreiheit“ vorgestellt. Dieser ist mit vielen Maßen versehen, die für Barrierefreiheit Bedeutung haben. „Mit diesem Zollstock, den es bisher in Deutschland so noch nicht gibt, möchte ich in besonders deutlicher Form ein Zeichen für die Umsetzung von Barrierefreiheit setzen“, so Hase.
Corona trifft Behindertenhilfe
Den Landesbeauftragten erreichen immer mehr Anfragen von Menschen mit Behinderungen und ihren Verbänden, die sich über die Auswirkungen des Corona-Virus Sorgen machen. Hase appelliert an Menschen mit Behinderungen, sich vor dem Corona-Virus zu schützen sowie an einschlägige Einrichtungen, Vorsorgemaßnahmen gegen das Virus sehr ernst zu nehmen. Er hebt hervor: „Ich habe erfahren, dass auch Einrichtungen der Behindertenhilfe von Corona-Infektionen betroffen sind. Deshalb habe ich die Landesregierung gebeten, sich für die Versorgung der Einrichtungen mit entsprechenden Schutzausrüstungen stark zu machen.“
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