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09.07.24
MIT SPERRFRIST: Landtag und IB.SH zeigen "Robotische Baukultur. Ein Blick in die Zukunft der Baukunst"
Nr. 072 / 9. Juli 2024 Sperrfrist: heute 19 UhrLandtag und IB.SH zeigen „Robotische Baukultur. Ein Blick in die Zukunft der Baukunst“Im Rahmen ihrer gemeinsamen Reihe „Kulturland Schleswig-Holstein“ präsentieren der Schleswig-Holsteinische Landtag und die Investitionsbank Schleswig-Holstein die Ausstellung der Fachgruppe coDE für computerbasierte Methoden in Design und Engineering an der Technischen Hochschule Lübeck mit dem Titel „Robotische Baukultur – Ein Blick in die Zukunft der Baukunst“. Landtagsdirektor Prof. Dr. Utz Schliesky und Erk Westermann-Lammers, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Schleswig-Holstein, haben die Ausstellung heute (9. Juli) im Kieler Landeshaus eröffnet.Landtagsdirektor Prof. Dr. Utz Schliesky wies bei der Eröffnung der Ausstellung auf die Bedeutung des Bauwesens und deren zukünftige Entwicklung hin. „Ich nenne nur die Schlagworte Wohnraummangel, dramatisch steigende Baukosten, Materialknappheit, Fachpersonalmangel, Umweltschäden oder Klimawandel – das sind alles drängende Aufgaben, die wir so rasch wie möglich lösen müssen“, mahnte Schliesky und ergänzte: „Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sehen sich hier großen Herausforderungen gegenüber“. Deshalb sei es gut zu wissen, dass in Schleswig-Holstein an nachhaltigen Lösungen für die Zukunft des Bauens geforscht werde.„Die Erwartung ist groß, dass Robotik dabei unterstützt, Baukosten zu senken und dem Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft entgegenzuwirken. Mit der Ausstellung im Landeshaus und der Unterstützung für diesen zukunftsträchtigen Forschungsbereich tragen wir dazu bei, Antworten auf dringliche Fragen des Wohnungsbaus zu finden“, hob Erk Westermann-Lammers, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) hervor.Muriel Helbig, Präsidentin der Technischen Hochschule Lübeck, betonte, dass digitales Bauen ein Thema von absoluter gesellschaftlicher Relevanz sei. „Es geht um nicht mehr und nicht weniger als Nachhaltigkeit und Effizienzsteigerung. Denn nur mit dem Bausektor kann Schleswig-Holstein seine selbst gesteckten Ziele in der Klimapolitik erreichen. Wir müssen die Produktivität des Bauwesens steigern – und gleichzeitig den ästhetischen Anspruch hochhalten. Dafür steht die Technische Hochschule Lübeck mit ihrer Fachgruppe coDE - Computerbasierte Methoden in Design und Engineering – die ab heute ihre Forschungs- und Lehrergebnisse im Landeshaus präsentiert“, so Helbig.„Es geht uns darum, mit der Ausstellung zu zeigen, dass die Digitalisierung des Planens und Bauens eine große Chance darstellt“, sagte Professor Michael Herrmann, Lehrstuhlinhaber für Digitales Konstruieren an der Technischen Hochschule Lübeck. „Durch eine geschlossene digitale Prozesskette können nicht nur Kosten und Zeit gespart werden, sondern es werden ästhetische und optimierte Strukturen baubar. Der 3D gedruckte Hexastone Betonpavillon ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Es handelt sich dabei um eine Schalenstruktur, die als Dachstruktur von Veranstaltungshallen und Museen denkbar wäre. Sie schöpft Inspiration von historischen Gewölbestrukturen und spart durch Ihre optimierte Form ca. 70% Material ein“, so Herrmann.Professor Benjamin Spaeth, Lehrstuhlinhaber für Digitales Entwerfen an der Technischen Hochschule Lübeck, ergänzte: „Die Arbeiten, die wir in der Ausstellung‚ Robotische Baukultur‘ zusammengestellt haben, sind Zeugnis der Innovationskraft an unserer Hochschule, die in interdisziplinärer Zusammenarbeit und durch Experimentierfreude entstanden sind. Es ist die Neugierde, die uns antreibt und der Wille, einen positiven Beitrag für diese Welt zu leisten“, so Spaeth.“Die Nutzung digitaler Werkzeuge und Techniken bringt die Prozesse der Gestaltung und der Umsetzung wieder näher zusammen. Somit wird die Digitalisierung des Bauens die Teilung zwischen Denken und Machen verringern. Architekten und Ingenieure werden wieder zu Baumeistern“, sagte abschließend Prof. Dipl.-Ing. Tobias Walliser vom Laboratory for Visionary Architecture der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, der einen Gastvortrag hielt.Hintergrund:Die Baukunst ist eine jahrtausendealte Kulturtechnik. Während das Fertigen nach wie vor ein Handwerk ist, werden Bauwerke heute weitgehend digital entworfen. Wie kann der digitale Wandel in der Architektur aussehen? Können Digitalisierung und Automatisierung dazu beitragen, hohe Baukosten und intensiven Ressourcenverbrauch zu reduzieren? Zu diesen und weiteren Fragestellungen wird an der Technischen Hochschule Lübeck geforscht.Präsentiert werden zukunftsweisende Arbeiten an der Schnittstelle von Architektur und Ingenieurwesen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die „Forschungspavillons“ 2022 und 2023. Sie sind die Ergebnisse komplett digitaler Prozessketten, die vom architektonischen Entwurf über die Planung bis hin zur automatisierten Fertigung reichen. Neben den beiden Pavillons – einer im Landeshaus, einer im Außenraum – werden Entwurfspläne und 3D-Modelle gezeigt, ergänzt um Hintergrundinformationen zum Entstehungsprozess. Begleitet wird die Ausstellung von einer Auswahl an herausragenden Semesterarbeiten aus der Fachgruppe coDE sowie von Lehr- und Forschungsprojekten des RoboLabs. Die gezeigten Arbeiten sind aus der interdisziplinären Zusammenarbeit der Professuren Digitales Entwerfen von Prof. Dr.-Ing. A. Benjamin Spaeth und Digitales Konstruieren von Prof. Dr.-Ing. Michael Herrmann seit dem Wintersemester 2020/21 entstanden.Die Ausstellung kann vom 10. Juli bis zum 15. September 2024 täglich von 10 bis 18 Uhr im Landeshaus besucht werden. Der Eintritt ist frei. Ein barrierefreier Zugang ist gewährleistet. Für den Zutritt zum Landeshaus ist ein amtlicher Lichtbildausweis erforderlich. Beachten Sie bitte die seit Januar 2024 geltenden neuen Zutrittsregelungen für das Landeshaus. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage des Landtages.