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15. Oktober 2024 – Oktober-Plenum / Vorschau

FDP: Ende mit der „Romantisierung“ des Wolfes

Die Meinungen über die Rolle des Wolfes sind geteilt  – unter Landwirten und Naturschützern, aber auch in Schleswig-Holsteins schwarz-grüner Koalition. Die FDP unterstützt klar die Herabstufung des Schutzstatus.

Zwei Wölfe im Wildpark Eekholt
Zwei Wölfe im Wildpark Eekholt
© Foto: dpa, Carsten Rehder

Vertreter der EU-Staaten haben Ende September mit der Stimme Deutschlands eine Abschwächung des Schutzes von Wölfen auf den Weg gebracht. Die Bundesregierung hatte mit ihrer Zustimmung in Brüssel ihren Kurs in der Wolfspolitik geändert. Vorgesehen ist, dass der Schutzstatus des Wolfes von streng geschützt auf geschützt gesenkt werden soll. Die FDP-Landtagsfraktion begrüßt diese Entscheidung in einem jetzt vorgelegten Antrag. „Die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes ist richtig“, sagt der Parlamentarische Geschäftsführer Oliver Kumbartzky: „Die Romantisierung des Wolfes hat endlich ein Ende.“

In ihrem Antrag fordern die Liberalen von der Landesregierung nun ein „wirksames Bestandsmanagement“ für den Wolf samt Bejagung – unabhängig von angerichteten Schäden. Zudem sollen nach dem Willen der FDP die Deiche als wolfsfreie Zonen definiert und Risse durch Hybridwölfe als Wolfsrisse anerkannt werden. Der Antrag deckt sich mit der Position der CDU auf deren Landesparteitag.

Grüne: Guter Erhaltungszustand noch nicht erreicht.

„Jetzt geht es auch in Schleswig-Holstein darum, auf die anstehenden EU-weiten Änderungen zu reagieren und ein wirksames Bestandsmanagement einzuführen“, so Kumbartzky. Die fraktionsübergreifende Zustimmung des Landtages zur Aufnahme des Wolfes in das Landesjagdgesetz Ende vergangenen Jahres sei nur ein richtiger erster Schritt gewesen.

Die mit der CDU regierenden Grünen sehen die Forderungen nach der Begrenzung des Wolfsbestands kritisch. „Der Landesparteitagsantrag der CDU wird unserer Meinung nach einen Praxischeck nicht bestehen: selbst wenn die Berner Konvention geändert und der Wolf nur noch als geschützte Art gelistet wird, kann er noch lange nicht zum Abschuss freigeben werden“, sagte Grünen-Landeschef Gazi vergangenen Freitag. Der Wolf müsse auch als geschützte Art einen guten Erhaltungszustand aufweisen, bevor er ohne Einschränkungen bejagt werden dürfe. Dieser sei noch nicht erreicht.

Mehrere Rudel im Land

Nach Angaben des Umweltministeriums gibt es in Schleswig-Holstein derzeit ein Wolfsrudel im Kreis Segeberg. Dort fanden sich sichere Belege für zwei erwachsene Tiere, zwei sogenannte Jährlinge und acht Welpen. Daneben gibt es im Sachsenwald zwei erwachsene Wölfe sowie ein aus zwei erwachsenen Wölfen und vier Welpen bestehendes Rudel im Bereich Langenlehsten (Kreis Herzogtum Lauenburg) und Leisterförde (Mecklenburg-Vorpommern), das sich zeitweise in Schleswig-Holstein aufhält.

(Stand: 14. Oktober 2024)

Vorherige Debatte/Meldung zum Thema:
Dezember 2023 (Newsticker, 13.12.)
September 2022

Bericht folgt rund eine Stunde nach der Debatte

Antrag

Top 25:
Wolfsbestandsmanagement vorbereiten
Antrag der Fraktion der FDP – Drucksache 20/2573