Ein Schüler drückt auf dem Schulhof eines Gymnasiums einen anderen Schüler zu Boden (gestelltes Illustrationsfoto).
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Foto: dpa, Oliver Berg
„Heute geht vom Schleswig-Holsteinischen Landtag, von CDU, Grünen, FDP und SSW, ein starkes Signal gegen Kinder- und Jugendgewalt aus.“ Mit diesen Worten würdigt Martin Balasus einen gemeinsamen Antrag, der im Plenum heute vorgelegt worden war. „Gewalt unter Kindern und Jugendlichen wird immer häufiger, sie beginnt in einem jüngeren Alter und fällt brutaler aus“, sagte der CDU-Politiker. Der gemeinsame 13-Punkte-Maßnahmenkatalog würde unter anderem Prävention, Aktualisierung von Materialien und bessere Kooperation zwischen Schule, Polizei und Jugendhilfe umfassen. Dies sei ein Anfang, so Balasus.
Christopher Vogt (FDP) wies auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung hin. Vielen Kindern fehle es an Empathie und Respekt, was oft aus dem familiären Umfeld resultierte, so Vogt. „Die psychische Belastung hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen“, was die Situation weiter verschärfe. Vogt forderte verstärkte Integrationsbemühungen und ein „verbessertes Frühwarnsystem“.
SPD: Ganzheitlichkeit muss im Vordergrund stehen
Die SPD-Abgeordnete Sophia Schiebe hält eine Rede im Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtages.
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Foto: Landtag, Sönke Ehlers
Die SPD hatte den gemeinsamen Antrag nicht unterzeichnet und stattdessen einen Alternativantrag vorgelegt, der auf ganzheitliche, familienorientierte Ansätze und Chancengleichheit fokussiert. Nur durch ein solch ganzheitliches Konzept könne der Kinder- und Jugendgewalt begegnet werden, sagte die Sozialdemokratin Sophia Schiebe. „Genau dieser ganzheitliche Ansatz ist uns beim Antrag der anderen Fraktionen zu kurz gekommen.“ Schiebe wie darauf hin, dass nur ein minimaler Teil der Jugendlichen delinquentes Verhalten zeige, während viele selbst „von Gewalt betroffen“ seien.
Der Grünen-Abgeordnete Malte Krüger hält eine Rede im Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtages.
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Foto: Landtag, Sönke Ehlers
Seitens der Grünen kritisierte Malte Krüger, dass die Jugend oft pauschal als „brutal“ dargestellt würde, und hob hervor, dass Gewalt zwar statistisch zugenommen hätte, jedoch nicht quantitativ mehr Fälle vorlägen. Den parteiübergreifenden Maßnahmenplan nannte der bildungspolitische Sprecher der Grünen ein „gutes Zeichen“. Besonders wichtig seien aus Sicht der Grünen präventive Ansätze, da die „Herabsetzung der Strafmündigkeit von jetzt 14 Jahren keine Lösung“ sei, so Krüger. Auch Christian Dirschauer (SSW) betonte die Wichtigkeit präventiver Maßnahmen, um durch frühe Hilfen ein gesundes Umfeld für resiliente Kinder zu schaffen.
Bildungsministerin dankt für professionelles Verhalten
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) lobte die „nüchterne und sachliche“ Arbeit des Landtages. Es sei wichtig das Problem nicht für „aufgeregte und polemische Debatten“ zu missbrauchen. Das passiere hier nicht, „dafür bin ich sehr dankbar“, so die Ministerin. Tatsächlich herrschte parteiübergreifend Einigkeit, dass die Inhalte beide Anträge zu einer gemeinsamen Strategie führen könnten.
Die Papiere wurden an den Bildungsausschuss und mitbratend an den Innen- und Rechtsausschuss überwiesen.