In der Sache waren sich die Fraktionen einig: Der Verkauf von Lachgas an Jugendliche sollte deutschlandweit und schnellstmöglich verboten werden. Dieser Schritt sei „längst überfällig“, sagte Jasper Balke (Grüne). Mangelndes Bewusstsein über die Gefahren und soziale Komponenten wie Gruppenzwang würden ansonsten dazu führen, dass sich die Droge stetig weiterverbreite. Auch Dagmar Hildebrand (CDU) sah es als notwendig an, den Verkauf „konsequent zu unterbinden“.
Birte Pauls (SPD) stimmte der Forderung nach einem Verkaufsverbot zu, bemängelte jedoch die zu späte Initiative der Landesregierung. Es gebe bereits eine entsprechende Petition und eine Initiative auf Bundesebene, sowie die Aussage des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD), bald eine Regelung zu schaffen. „Meines Erachtens hat sich der Antrag damit erledigt“, so Pauls, er hätte spätestens im Mai vorliegen müssen.
Die Forderung der SPD, in den Koalitionsantrag zumindest auch den Aspekt der Prävention zu verankern, kamen CDU und Grüne schließlich mit einer Neufassung ihres Papiers nach. Am Ende wurden die Forderungen nach einem Verkaufsverbot des Lachgases an unter 18-Jährige sowie dem Ausbau der Verhaltensprävention, wie zum Beispiel von vorhandenen Aufklärungskampagnen, von allen Fraktionen unterzeichnet.
Die CDU-Abgeordnete Dagmar Hildebrand hält eine Rede im Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtages.
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Foto: Landtag, Sönke Ehlers
Garg: Verkaufsverbot nur „kleiner Schritt“
Ein Verkaufsverbot sei richtig, jedoch nur ein „kleiner Baustein“, befand Heiner Garg (FDP). Prävention sei vielmehr der Schlüssel dafür, dass „junge Menschen altersgerecht und nicht mit erhobenem Zeigefinger darüber informiert werden, was sie sich und ihrem Körper eigentlich antun bei Drogenmissbrauch“. Die Prävention müsse mehr Gewichtung bekommen, ansonsten sei mit einer Enthaltung seiner Fraktion zu rechnen, so Garg. Auch für Christian Dirschauer (SSW) reichte das im Antrag geforderte Verkaufsverbot nicht: „Eine Vertiefung der Debatte und der Austausch mit Fachleuten ist jetzt der richtige Schritt, um schlussendlich die richtigen Maßnahmen in die Wege zu leiten“.