Eine aus Indien stammende Frau zeigt nach einer Einbürgerungsfeier ihren Pass in die Kamera.
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Foto: dpa, Fabian Sommer
Die SPD ist mit ihrer Forderung auf Unterstützung aus Schleswig-Holstein für die von der Bundesregierung geplante Reform des Staatsangehörigkeitsrechts auf breite Zustimmung gestoßen. „Deutschland ist ein Einwanderungsland“ lautete der Tenor in der Debatte. Der Antrag der Sozialdemokraten wurde in den Innen- und Rechtsausschuss überwiesen. Integrationsministerin Aminata Touré (Grüne) erklärte, man kenne den Gesetzentwurf vom Bund noch nicht. Das wolle man vor einer endgültigen Entscheidung abwarten. „Für verantwortungsvolle und gut überdachte Entscheidungen benötigen wir mehr“, sagte sie.
Schleswig-Holstein brauche ein modernes Staatsangehörigkeitsrecht, begründete Serpil Midyatli (SPD) den Vorstoß. Der Union, die auf Bundesebene laut Berichten der Deutschen Presseagentur vor einem „Verramschen der deutschen Staatsbürgerschaft“ gewarnt hatte, hielt sie vor: „Sie verramschen den Anstand.“
FDP für Einwanderungsrecht
Seyran Papo (CDU) hob die Beseitigung des Fachkräftemangels als Schwerpunkt der Einwanderungspolitik hervor. Schleswig-Holstein sei ein attraktiver Standort für ausländische Fachkräfte. Dabei gelte: „Es gilt ein Geben und ein Nehmen.“ Zuwanderung und Integration seien „keine Einbahnstraße“, sagte Papo und fügte an: „Einbürgerung gehört nicht an den Anfang, sondern ans Ende eines demokratischen Integrationsprozesses.“
Catharina Johanna Nies (Grüne) wies darauf hin, dass Deutschland derzeit „nur 2,5 Prozent des Einwanderungspotentiales“ ausnutze. Sie sprach sich unter anderem dafür aus, die Rechte hiergeborener Kinder von ausländischen Eltern zu stärken. Es sei nicht rational, dass diese keine deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Ähnlich äußerte sich Bernd Buchholz (FDP). Er forderte Eckpunkte „für ein modernes Einwanderungsrecht“. Der Union hielt er zudem vor, vielen Menschen das Recht der doppelten Staatsbürgerschaft vorzuenthalten. „Das ist an der Realität vorbei“, so Buchholz.
Ministerin fordert „respektvollere Debatten“
„Es ist an der Zeit, dass wir in Deutschland neue Einbürgerungsregeln bekommen, die der Lebenswirklichkeit der Leute gerechter wird“, betonte auch Lars Harms (SSW). Und Integrationsministerin Aminata Touré (Grüne) forderte respektvollere Debatten zu dem Thema: „Der Ton macht die Musik.“