Schilder weisen den Weg zur Notfallambulanz in einem Krankenhaus.
©
Foto: dpa, Jan Woitas
CDU, Grüne, FDP und AfD haben Forderungen der SPD nach mehr Unterstützung von kommunalen Krankenhäusern und finanzieller Hilfe des Landes bei Rekommunalisierungen von privaten Einrichtungen klar zurückgewiesen. Die Trägerschaft sei egal, solange die Patientenversorgung stimme und es faire Arbeitsbedingungen gebe, hieß es. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP)hob hervor, dass „fast zwei Drittel der Menschen im Land mit der Gesundheitsversorgung zufrieden oder sehr zufrieden sind“.
Bernd Heinemann (SPD) hatte den Antrag damit begründet, dass die Landeskrankenhausplanung nach den Erfahrungen der Coronapandemie „zukunftsfähig“ werden müsse. Dafür sei ein neues Konzept nötig. Von der Landesregierung forderte er „eine flächendeckende, stationäre Versorgung“ sicherzustellen und vor allem kommunale sowie frei gemeinnützige Krankenhäuser zu erhalten und zu sichern. Eine „Rosinenpickerei“ im Gesundheitswesen dürfe es nicht geben, so Heinemann. „Gesundheit ist keine Ware, die dem Profit dient“, schloss Christian Dirschauer vom SSW an. Die Privatisierungswelle habe weder zu steigender Qualität noch zu Kostensenkungen geführt.
„Respektlosigkeit gegenüber Pflegepersonal“
Hans-Hinrich Neve (CDU) wies die Forderung der SPD scharf zurück. „Aus welcher Mottenkiste kommt das denn?“, fragte er. Die Forderung nach einer Rückkehr zu kommunalen Krankenhäuser unterstelle indirekt, dass private Krankenhäuser schlechter als öffentliche seien, so Neve: „Diese Respektlosigkeit gegenüber den Leistungen von Pflegepersonal und Ärzten in privaten Krankenhäusern lehnen wir deutlich ab.“
Auch Dennys Bornhöft (FDP) warnte vor einem „Framing“. Es sei egal, welche Trägerform ein Krankenhaus habe. „Es ist nur wichtig, dass die Qualität stimmt und das Personal gute Arbeitsbedingungen vorfindet“, so Bornhöft. Schleswig-Holstein habe dabei „eine gut durchmischte“ Klinik-Landschaft. Ähnlich äußerte sich Jörg Nobis (AfD): „Für uns sind Inhalte maßgebend und nicht Ideologien“, sagte er.
„Gut durchmischte Krankenhausstruktur“
Marret Bohn (Grüne) zeigte zwar grundsätzlich Sympathie für Rekommunalisierungen, betonte aber die Zuständigkeit. „Wir sind sehr für kommunale Krankenhäuser. Aber wir lassen uns nicht aufs Glatteis führen. Zuständig ist der Bund“, machte sie deutlich.
Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) verwies auf eine „gut durchmischte Krankenhausstruktur“ in Schleswig-Holstein und darauf, dass „fast zwei Drittel der Menschen im Land mit der Gesundheitsversorgung zufrieden oder sehr zufrieden sind“.