Eine Frau sitzt in einem Frauenhaus auf einem Bett.
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Foto: dpa, Maja Hitij
Beate Raudies (SPD) wird nicht müde zu warnen: „In unserem Land fehlen Frauenhausplätze.“ Vor diesem Hintergrund wies sie auch in einer erneuten Debatte zum Thema in diesem Spätsommer darauf hin, dass seit 14 Tagen alle Plätze in Schleswig-Holstein belegt seien. Es müsse mehr Personal eingestellt werden, und die Fachkräfte müssten besser bezahlt werden, forderte sie.
„Die Zeit der Bettelei für die Frauenfacheinrichtungen ist nicht vorbei“, so Raudies – im Gegenteil, „es wird immer schlimmer“, und das Geld reiche „vorne und hinten nicht“. Sie forderte „verbindliche Planungssicherheit“. Der SPD-Antrag wurde von Jamaika und AfD abgelehnt. Stattdessen wurde ein Papier der Koalition mit großer Mehrheit angenommen, in dem die „bisherigen Aktivitäten und die geplanten Maßnahmen der Landesregierung zur Förderung von Frauenfacheinrichtungen in Schleswig-Holstein“ begrüßt werden.
Ministerin: „Alle Häuser bekommen mehr“
Es sei „so viel Geld im System wie nie zuvor“, entgegnete Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) auf die SPD-Kritik. Das Land habe die Gelder für Frauenhausplätze kontinuierlich aufgestockt – von 5,6 Millionen Euro im Jahr 2017 auf gut acht Millionen Euro im kommenden Jahr. Anschließend sollen die Mittel jährlich um 2,5 Prozent steigen. Der Hauptteil des Geldes soll nach Nordfriesland und Schleswig-Flensburg fließen, wo der Bedarf besonders hoch ist. Aber nicht nur: „Alle Häuser im Lande bekommen mehr“, so die Ministerin. Weitere Zuschüsse soll es für die Betriebskosten und die bauliche Ausstattung geben.
Weitere Rednerinnen:
Katja Rathje-Hoffmann (CDU, Aminata Touré (Grüne), Anita Klahn (FDP), Jette Waldinger-Thiering (SSW)