Landtagspräsident Klaus Schlie hält als Abgeordneter der CDU-Fraktion eine Rede im Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtages.
©
Foto: Michael August
Der Zusammenschluss der AfD ist mit dem Vorhaben gescheitert, zum 60. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 2021 im Schleswig-Holsteinischen Landtag eine Gedenkveranstaltung anzustoßen. Das Plenum stimmte geschlossen gegen einen entsprechenden Antrag. Angenommen wurde stattdessen ein interfraktioneller Alternativantrag, der dazu aufruft, „im Gedenken an die Opfer und in Bewahrung der Erinnerung für zukünftige Generationen in einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Landtag Mecklenburg-Vorpommern des Baus der Berliner Mauer am 13. August 1961 und des Falls der Mauer am 9. November 1989 zu gedenken“.
Wer sich heute in Berlin auf Spurensuche begebe, finde „vielleicht noch mickrige Reste“ der Mauer, sagte der AfD-Abgeordnete Volker Schnurrbusch. Dabei seien etwa 600 Menschen dem Grenzregime der DDR zum Opfer gefallen. Das dürfe nicht vergessen werden. „Es bleibt unsere gemeinsame Herausforderung, die Erinnerung wachzuhalten“ und nichts zu verharmlosen, so Schnurrbusch.
Schlie: Kein Thema für „politische Musik“
„Niemand verharmlost etwas“, entgegnete Landtagspräsident Klaus Schlie, der in seiner Funktion als CDU-Abgeordneter an das Mikrofon trat und stellvertretend für alle anderen Fraktionen sprach. Der Tag des Mauerbaus sei Ausdruck der DDR-Diktatur und des SED-Unrechtsregimes gewesen. „Es war Unrecht“, so Schlie, und es sei wichtig darauf hinzuweisen. Mit Blick auf den AfD-Antrag kritisierte der Christdemokrat, die Deutsche Geschichte werde nicht dadurch erzählt, „ein einzelnes Datum herauszugreifen und darauf politische Musik zu spielen“.