Die CDU-Abgeordnete Barbara Ostmeier hält eine Rede im Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtages.
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Foto: Thomas Eisenkrätzer
Mit einer „gesamtgesellschaftlichen Kraftanstrengung“ will Jamaika die Nichtschwimmer im Land dabei unterstützen, Schwimmen zu lernen. Denn durch die Corona-Pandemie herrscht aktuell ein Rückstau von mindestens zwei Schülergenerationen. Der Antrag der Regierungskoalition sowie ein Änderungsantrag des SSW im Landtag, der den „Lernsommer“ mit dem Schwimmunterricht verknüpfen will, werden im Bildungsausschuss weiter beraten. Mehrheitlich abgelehnt wurde ein SPD-Antrag, der finanzielle Unterstützung aus Landesmitteln für die Schwimmbäder gefordert hatte.
„Schwimmen muss man können, um sich selbst retten zu können“, sagte die SPD-Abgeordnete Kathrin Bockey. Mit einer Küstenlänge von über 1.300 Kilometern und zahlreichen Flüssen und Seen sei die Fähigkeit sicher schwimmen zu können, hierzulande „besonders wichtig“, so die Sozialdemokratin. Im Idealfall meldeten Eltern ihre Kinder zum Schwimmkursus an, im Glücksfall sei es die Schule, die ihrer Verpflichtung zum Schwimmen-Lehren nachkäme. „Selbstverständlich war schon vor Corona weder das eine, noch das andere ‒ und im Moment läuft gar nichts“, so Bockey. Denn Ende April seien laut Umfrage des DLRG Landesverbandes 70 der rund 90 Hallenbäder nicht in Betrieb gewesen.
Verlorene Zeit für 30.000 Kinder aufholen
„Die Forderung, dass jedes Kind, eigentlich jede Bürgerin und jeder Bürger, in Schleswig-Holstein schwimmen können sollte, ist nur zu unterstützen“, sagte die sportpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Barbara Ostmeier. Dass dem de facto nicht so sei, sei lange bekannt. Die Pandemie habe die Situation noch einmal verschärft. Statt einer inhaltlichen Lösung des Problems anzubieten, fordere die SPD-Fraktion „nur finanzielle Unterstützung nach dem Gießkannenprinzip“, so Ostmeier. Stattdessen bedürfe es einer gesamtgesellschaftlichen Kraftanstrengung von Schule, Eltern, Vereinen, Kommunen und Ministerien, um die eineinhalb Jahre verlorener Zeit für 30.000 Kinder im Land aufzuholen.
„Es stimmt einfach nicht, dass nichts passiert“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin Waack (CDU) an die SPD-Fraktion gerichtet. Ein Drittel der Schwimmbäder sei inzwischen wieder geöffnet „und täglich werden es mehr“, so Waack. Es gehe darum den Infektionsschutz weiter zu gewährleisten und dennoch Schwimmunterricht zu ermöglichen. Aus diesem Grund habe die Landesregierung bereits Mitte April den Schulen empfohlen, den Schwimmunterricht wiederaufzunehmen. Aktuell seien auch Kurse für Kinder unter 14 Jahren wieder möglich.
Weitere Redner:
Joschka Knuth (Grüne), Jörg Hansen (FDP), Lars Harms (SSW)