Eine Mutter hält ihr Kind an der Hand.
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Foto: dpa, Karl-Josef Hildenbrand
Der Landtag ist sich im Grundsatz einig: Die Rechte von Kindern und Jugendlichen sollen im weiteren Verlauf der Corona-Pandemie stärker berücksichtigt werden. Wie das im Detail geschehen kann, darüber wollen die Abgeordneten im Sozialausschuss intensiv beraten. Grundlage sind zwei der heutigen Debatte zugrundeliegende Anträge zum Thema, ein Antrag von Jamaika und ein Alternativantrag der SPD-Fraktion, die zur weiteren Beratung an den Ausschuss überstellt wurden.
„Fast 85 Prozent aller Kinder und Jugendlichen empfinden diese aktuelle Krise als belastend“, sagte die CDU-Abgeordnete Katja Rathje-Hoffmann in der Aussprache. 40 Prozent der Kinder berichteten zudem, dass sie keinen Sport mehr trieben und überhaupt keine Bewegung mehr hätten. Der Mangel an Bewegung sowie die Ängste und Sorgen der Kinder führten oftmals zu Kopfschmerzen und Niedergeschlagenheit. „Wir brauchen eine Anpassung des Stufenplans“, so die Christdemokratin. Bei Kindern und Jugendlichen bestehe etwa der Wunsch, Jugendzentren als letzte pandemiebedingt zu schließen und so früh wie möglich wieder zu öffnen. Zudem sollten die Einrichtungen auch technisch besser ausgestattet sein.
Garg: „Es gibt nicht nur den Infektionsschutz“
„Wir brauchen eine verbesserte Öffnungsstrategie in der Jugendhilfe“, pflichtete der SPD-Abgeordneter Tobias von Pein seiner Vorrednerin bei. Das erste Mal Zelten, das erste Date – Kindheit und Jugend seien „mehr als Eltern und Schule“. „Es gibt kein Alter, in dem alles so intensiv erlebt wird, wie in der Kindheit“, sagte von Pein. Nicht die Schule solle in den Ferien nachgeholt werden, sondern Lebenserfahrung. Denn „Gesundheitsschutz ist mehr als Pandemieschutz“, so der Sozialdemokrat. Die psychische Gesundheit gehöre auch dazu.
„Es gibt nicht nur den Infektionsschutz“, sagte auch Familienminister Heiner Garg (FDP). Der Schutz der psychischen Gesundheit sei genauso wichtig. „Der Kinderschutz muss auch in der Pandemie aufrechterhalten werden“ so der Liberale. Die Belange älterer Menschen etwa in Pflegeheimen und die von Kindern und Jugendlichen dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Garg berichtete über einige Maßnahmen der Landesregierung, die Kinder und Jugendliche in der Pandemie besser unterstützen sollen. So habe Jamaika eine Million Euro für digitale Projekte in der Kinder- und Jugendhilfe bereitgestellt. Die Sprechzeiten des Sorgentelefons für Kinder und Jugendliche seien zudem erweitert worden.
Weitere Redner:
Eka von Kalben (Grüne), Dennys Bornhöft (FDP), Christian Dirschauer (SSW), Frank Brodehl (fraktionslos/LKR)