Die Vereine der 1. und 2. Fußball-Bundesliga kommen wegen der Vermarktung ihrer Fernsehrechte glimpflich durch die Corona-Krise, aber andere Profisportvereine leiden massiv unter den weggebrochenen Zuschauereinnahmen und sinkenden Sponsorengeldern. Der Bund hat deswegen das Programm „Coronahilfen Profisport“ aufgelegt. Es enthält 200 Millionen Euro, die Bundesligisten im Handball, Basketball und Eishockey sowie Clubs der 3. Fußballiga beantragen können. Schleswig-Holsteinische Aushängeschilder wie Handballmeister THW Kiel und Ligakonkurrent SG Flensburg-Handewitt haben hiervon bereits profitiert. Die Jamaika-Fraktionen im Landtag begrüßen das Programm, sehen aber „erheblichen Nachsteuerungsbedarf“.
Ein Härtefall im Lande ist der Fußball-Drittligist VfB Lübeck, der nicht nur gegen den sportlichen Abstieg, sondern auch gegen erhebliche wirtschaftliche Probleme kämpft. Medienberichten zufolge sollen die Lübecker nicht von den Coronahilfen des Bundes profitieren. Hintergrund: Der VfB hatte im Vergleich zum Jahr 2019, als er noch in der Regionalliga spielte, keine Mindereinnahmen. Allerdings haben die Marzipanstädter in der bundesweiten 3. Liga auch erhebliche Mehrkosten. Vereinsvertreter aus mehreren Sportarten kritisieren zudem die Deckelung des Höchstbetrages für einen Verein auf 800.000 Euro. Der Höchstbetrag wird durch die EU-Beihilfeverordnung eingeschränkt.
Das Land steuert eigenes Geld bei
CDU, Grüne und FDP im Landtag betonen daher „die Notwendigkeit weiterer Nachbesserungen und Kompensationen“ und rufen die Landesregierung auf, in Berlin aktiv zu werden. Das Land hat zudem aus eigenen Mitteln die Handballbundesligisten des Landes unterstützt. Der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt erhalten je 200.000 Euro. An den Männer-Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau gehen 100.000 Euro und an die Zweitliga-Frauen des TSV Nord Harrislee 27.710,55 Euro.
(Stand: 22. März 2021)
Vorherige Debatten zum Thema:
Oktober 2020
September 2020
März 2020