Vor dem Hintergrund, dass eine „schnelle Überwindung der Corona-Krise nicht zu erwarten“ sei, hat die SPD einen Sieben-Punkte-Plan für den Umgang mit Corona im Bildungsbereich aufgestellt. Darin enthalten sind Ideen, wie es trotz Einschränkungen an den Schulen weitergehen kann. Die Sozialdemokraten schlagen unter anderem vor, Präsenzunterricht in Kleingruppen nach regionalen Inzidenzen einzuführen und Schulträger sowie Lehrer besser zu unterstützen etwa, wenn es um Hygienekonzepte und den Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht geht.
Ein weiteres Anliegen ist es der SPD, die „soziale Chancengleichheit“ im Blick zu behalten und regelmäßige Corona-Tests an Schulen anzubieten. Außerdem soll erreicht werden, dass FFP2-Masken in „ausreichender Zahl“ zur Verfügung gestellt werden und auch Lehrkräfte geimpft werden können. Letzteres wird bundespolitisch unterstützt.
Seit Montag findet nach rund zwei Monaten Pause an Grundschulen in weiten Teilen Schleswig-Holsteins wieder Präsenzunterricht statt. Das ist neben Kiel und Neumünster in den Kreisen Dithmarschen, Nordfriesland, Ostholstein, Plön, Rendsburg-Eckernförde, Segeberg, Steinburg und Stormarn sowie auf Helgoland der Fall. Allerdings gilt für alle Lehrer, Schüler und Mitarbeiter die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Zunächst sollen Lesen, Schreiben, Rechnen sowie soziales Lernen im Vordergrund stehen. Auch die Kitas sind wieder im Regelbetrieb.
250 Stellen für Pädagogik beim digitalen Lernen
Derweil will Bildungsministerin Karin Prien (CDU) mit neuen digitalen Konzepten, besserer Technik und 250 zusätzlichen Stellen den Distanzunterricht an Schleswig-Holsteins Schulen verbessern. „Eine Lerneinheit über Videokonferenz zum Beispiel ist ja anders aufgebaut als eine Unterrichtsstunde im Klassenraum“, sagte Prien der Deutschen Presse-Agentur Anfang Februar. Zudem erfordere das Zusammenspiel verschiedener Medien von Lehrern eine andere Unterrichtsplanung.
Zusätzlich will die Jamaika-Koalition 250 Stellen für die Pädagogik beim digitalen Lernen schaffen. Dafür ist aber noch die Zustimmung des Landtages bei der geplanten Verabschiedung des Haushalts Ende Februar nötig. Die genaue Verteilung der neuen Stellen ist noch unklar.
120 Stellen sollen direkt an die Schulen gehen, um Lehrern Ausgleichsstunden zu ermöglichen. Für Weiterbildung der Lehrer im Bereich Informatik gibt es 40 Stellen und 90 für die Hochschulen sowie das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holsteins (IQSH).
Wechselunterricht eine Option
Die Bildungsministerin plant bei der Rückkehr der Schüler in die Schulen vorerst mit Wechselunterricht, wobei Klassen geteilt und jeweils im Wechsel per Distanzunterricht oder im Klassenraum betreut werden. Wegen der Corona-Pandemie müssten Distanz-, Wechsel- und Präsenzunterricht mitunter zeitgleich und parallel stattfinden, sagte Prien. „Das bedeutet aber natürlich nicht, dass eine einzelne Lehrkraft dies alles parallel leisten muss.“ Je nach Infektionsgeschehen müssten Schulleitungen darauf organisatorisch reagieren.
(Stand: 22. Februar 2021)
Vorherige Debatten zum Thema:
Januar 2021 (Schuldebatte)
Januar 2021 (FFP2-Masken)
Januar 2021 (Impfungen)