Joschka Knuth spricht im Dezember 2020 zur Corona-Warn-App
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Foto: Michael August
Der Landtag will die Corona-Warn-App verbessern. Das Parlament verabschiedete gegen die Stimmen der AfD einen Jamaika-Antrag, der eine Reihe von neuen Komponenten vorschlägt. Das Handy-Programm wird aktuell überarbeitet, eine neue Version ist für den Jahreswechsel angekündigt. Dann sollten App-Nutzer freiwillig ein „Kontakttagebuch“ führen können, forderte der Grünen-Abgeordnete Joschka Knuth. Außerdem, so Knuth, sollten Informationen über einen Corona-Test direkt aus dem Labor an die App übermittelt werden. Die App habe derzeit „Mängel und Lücken“, so Knuth. Deswegen müsse nachgesteuert werden.
Weitere Anregungen: Die App müsse auf mehr Smartphone-Typen laufen als bisher, und sie sollte auch auf Armbänder, Fitnessuhren oder Schlüsselanhänger aufgespielt werden können. Zudem soll die App die aktuellen Corona-Infos der jeweiligen Region bereithalten. Besucher von Gaststätten oder Festivals sollen sich auf der App registrieren können. Zudem sei es wichtig, dass die App „in allen in Deutschland gesprochenen Sprachen zur Verfügung steht“, so Ole Plambeck (CDU). Ziel müsse es sein, dass 60 Prozent aller Handy-Besitzer die Corona-App nutzten.
Datenschutz muss gewahrt bleiben
Digitalisierungsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) begrüßte die Initiative und unterstrich die Bedeutung von Datenschutz und Datensicherheit. Nur so entstehe das nötige Vertrauen. Die im Juni gestartete Warn-App ist inzwischen mehr als 23 Millionen Mal heruntergeladen worden. Die Anwendung kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.
Heiner Dunckel (SPD) regte an, nicht nur Einzelbegegnungen zu erfassen, sondern auch eine „Cluster-Erkennung“ zu ermöglichen. Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen über längere Zeit seien der größte Infektionsherd, so Dunckel. Für Claus Schaffer (AfD) ist die App ein „Fehlschlag“, und sie gehöre abgeschafft: „Manchmal muss man von einem toten Pferd absteigen.“
Weitere Redner:
Stephan Holowaty (FDP), Christian Dirschauer (SSW)