Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU, l-r), der Sänger Björn Both von der Band "Santiano", die Sängerin "Miu" und Dorit Stenke (CDU, Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Kultusministerium stehen für ein Gruppenfoto zusammen.
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Foto: dpa, Frank Molter
Die Kulturszene trifft die Corona-Pandemie besonders hart – daran besteht im Landtag kein Zweifel. Von einer „prekären Lage“, „lebensbedrohlichen Folgen“ und einem „Notruf“ ist in der Debatte die Rede. Auf Antrag der Koalitionsfraktionen berichtet Kulturministerin Karin Prien (CDU) über bereits geleistete Hilfszahlungen und stellt eine Verlängerung der Förderungen in Aussicht.
Bislang habe das Land ihren Angaben zufolge 25 Millionen Euro Überbrückungsmittel zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus gebe es weitere Hilfen: Drei Millionen Euro für Schaustellerbetriebe, fünf Millionen für Digitalisierungsangebote in Kultur- und Bildungseinrichtungen und drei Millionen für die Direktförderung von Künstlerinnen und Künstlern. „Wir lassen unsere Kulturschaffenden nicht im Stich“, so Prien. Kultur sei kein Ornament, sondern ein Fundament des gesellschaftlichen Lebens.
Kulturfestival geht weiter
Mit dem von der Landesregierung initiierten Kulturfestival sei das Land „einen einzigartigen Weg gegangen“, so die Ministerin weiter. „Wir haben Kultur wieder sichtbar und erlebbar gemacht, auch unter Corona-Bedingungen.“ Rund 700 Auftrittsmöglichkeiten habe es über den Sommer gegeben, weitere 400 sollen noch folgen. Das Projekt sei inzwischen mit 4,4 Millionen Euro ausgestattet und werde verlängert: Ab Dezember, so Kulturministerin Prien, sei ein Streaming-Angebot geplant.
Für die Pläne der Landesregierung gab es größtenteils Unterstützung aus den Reihen der Abgeordneten. Alle Redner waren sich einig, dass die Branche „dringend Aufmerksamkeit und Hilfe“ brauche. „Wir dürfen niemanden vergessen“, mahnte Martin Habersaat (SPD). Annette Röttger, Rednerin für die CDU, betonte: „Kultur macht uns zu glücklichen Menschen“. Kultur sei kein „elitärer Luxus“ und sei „lebensrelevant“, machte auch Marlies Fritzen (Grüne) deutlich.
Weitere Rednerinnen:
Anita Klahn (FDP), Jette Waldinger Thiering (SSW)