Polizisten stehen auf einer Straße in Leipzig, auf der im Vordergrund ein Pflasterstein liegt.
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Foto: dpa, Sebastian Willnow
Der Landtag fordert eine breite gesellschaftliche Wertschätzung für Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und andere Einsatzkräfte. Anlass des Appells ist die hohe Zahl von Beleidigungen, Bedrohungen und Gewaltakten gegen Uniformierte. Um gegenzusteuern, soll es eine öffentliche „Respektkampagne“ geben, und die Übergriffe sollen in einer Studie aufgearbeitet werden. Auch die Ausbildung und die Schutzausrüstung sollen verbessert werden. Das besagt ein Jamaika-Antrag, der einstimmig angenommen wurde.
Angestoßen hatte die Debatte der fraktionslose Abgeordnete Claus Schaffer (AfD). Er forderte, das Mindeststrafmaß für Attacken auf Polizisten von drei auf sechs Monate zu erhöhen. „Die Angriffe richten sich immer auch gegen unsere demokratisch verfasste Gesellschaft“, so Schaffer. Sein Vorstoß stieß auf breite Ablehnung. Strafverschärfungen hätten „gerade bei affektgesteuerten Handlungen“ keine Wirkung, betonte Burkhard Peters (Grüne).
Mehr als 1.200 Fälle pro Jahr
Jörg Hansen (FDP) verwies auf „Beispiele aus dem Blaulichtalltag“ wie Beschimpfungen, Widerstandshandlungen oder Gaffen an Unfallstellen. Eine öffentliche Kampagne und verstärkte „Präventionsarbeit“ seien die passende Antwort. „Wir wollen, dass Gewalt gegen Einsatzkräfte noch stärker ins öffentliche Bewusstsein rückt“, sagte auch Tim Brockmann (CDU).
Laut Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) gab es im vergangenen Jahr im Norden 1.254 Fälle von Gewalt gegen Polizisten. 377 Beamte seien dabei verletzt worden. Dies sei „unerträglich“. Kathrin Bockey (SPD) forderte „überzeugende Demokratieprojekte von Kindertagen an“. Dies verspreche mehr Erfolg als öffentliche Kampagnen.