Eine Therapeutin hält in einem Hospiz die Hand einer todkranken Bewohnerin.
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Foto: dpa, Sebastian Kahnert
Die Hospiz- und Palliativsituation in Schleswig-Holstein soll in den kommenden Jahren „bedarfsgerecht und mit einer ausgewogenen regionalen Ausprägung“ ausgebaut werden. Das kündigte Sozialminister Heiner Garg (FDP) bei der Vorstellung eines von der Jamaika-Koalition geforderten Berichts an. Angesichts der aktuellen Lage betonte der Minister zugleich, auch in der Corona-Krise hätten Schwerstkranke „ein Anrecht, ihr Leben in Würde und Selbstbestimmung schließen“ zu dürfen.
Derzeit stehen laut Garg 93 Hospizplätze in Schleswig-Holstein in acht Einrichtungen zur Verfügung. Bis zum Jahr 2024 soll es insgesamt 152 stationäre Hospizplätze im Land geben. „Schleswig-Holstein hat damit ein dichtes Netz“, so der Minister. Die Landesregierung stellt in den Jahren 2018 bis 2024 insgesamt 3,24 Millionen Euro für die Bauförderung von stationären Hospizen bereit. Im Bereich der palliativmedizinischen Betten in Schleswig-Holsteins Krankenhäusern konnte die Zahl seit dem letzten Hospizbericht von 2014 von 57 auf 115 ausgebaut werden. Aufgrund weiterer Anträge sei mit einer weiteren Erhöhung der Kapazitäten zu rechnen, so Garg.
„Kraft, Mut und Hoffnung“
Fraktionsübergreifend wurde die „wertvolle Arbeit“ der Palliativ- und Hospizmitarbeiter gelobt. Ohne ihre Arbeit und ihr Engagement sei eine Versorgung der Schwerstkranken nicht möglich, lautete der Tenor. Nach Angaben von Minister Garg geben rund 2000 ehrenamtliche Mitarbeiter den Kranken „Kraft, Mut und Hoffnung“. In der Corona-Zeit würden auch die digitalen Abgebote „wirklich gut genutzt“.
Der Sozialausschuss berät den Bericht abschließend.
Weitere Hauptredner:
Andrea Tschacher (CDU), Birte Pauls (SPD), Marret Bohn (Grüne), Dennys Bornhöft (FDP)