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29. Oktober 2020 – Oktober-Plenum

In Würde sterben

Die Hospizarbeit und die Palliativversorgung in Schleswig-Holstein werden vom Land mit Millionen-Beträgen unterstützt. Die Landtagabgeordneten zollen den Mitarbeitern großes Lob.

Eine Therapeutin hält in einem Hospiz die Hand einer todkranken Bewohnerin.
Eine Therapeutin hält in einem Hospiz die Hand einer todkranken Bewohnerin.
© Foto: dpa, Sebastian Kahnert

Die Hospiz- und Palliativsituation in Schleswig-Holstein soll in den kommenden Jahren „bedarfsgerecht und mit einer ausgewogenen regionalen Ausprägung“ ausgebaut werden. Das kündigte Sozialminister Heiner Garg (FDP) bei der Vorstellung eines von der Jamaika-Koalition geforderten Berichts an. Angesichts der aktuellen Lage betonte der Minister zugleich, auch in der Corona-Krise hätten Schwerstkranke „ein Anrecht, ihr Leben in Würde und Selbstbestimmung schließen“ zu dürfen.

Derzeit stehen laut Garg 93 Hospizplätze in Schleswig-Holstein in acht Einrichtungen zur Verfügung. Bis zum Jahr 2024 soll es insgesamt 152 stationäre Hospizplätze im Land geben. „Schleswig-Holstein hat damit ein dichtes Netz“, so der Minister. Die Landesregierung stellt in den Jahren 2018 bis 2024 insgesamt 3,24 Millionen Euro für die Bauförderung von stationären Hospizen bereit. Im Bereich der palliativmedizinischen Betten in Schleswig-Holsteins Krankenhäusern konnte die Zahl seit dem letzten Hospizbericht von 2014 von 57 auf 115 ausgebaut werden. Aufgrund weiterer Anträge sei mit einer weiteren Erhöhung der Kapazitäten zu rechnen, so Garg.

„Kraft, Mut und Hoffnung“

Fraktionsübergreifend wurde die „wertvolle Arbeit“ der Palliativ- und Hospizmitarbeiter gelobt. Ohne ihre Arbeit und ihr Engagement sei eine Versorgung der Schwerstkranken nicht möglich, lautete der Tenor. Nach Angaben von Minister Garg geben rund 2000 ehrenamtliche Mitarbeiter den Kranken „Kraft, Mut und Hoffnung“. In der Corona-Zeit würden auch die digitalen Abgebote „wirklich gut genutzt“.

Der Sozialausschuss berät den Bericht abschließend.

Weitere Hauptredner:
Andrea Tschacher (CDU), Birte Pauls (SPD), Marret Bohn (Grüne), Dennys Bornhöft (FDP)

Einem Regierungsbericht zufolge stehen derzeit 83 stationäre Hospizplätze in Schleswig-Holstein zur Verfügung. Weitere 48 Plätze werden gegenwärtig gebaut und sollen zwischen Ende 2020/ 2022 verfügbar sein. Bis zum Jahr 2024 soll es insgesamt 152 stationäre Hospizplätze im Land geben. Laut dem Bericht stellt die Landesregierung in den Jahren 2018 bis 2024 insgesamt 3,24 Millionen Euro für die Bauförderung von stationären Hospizen bereit.

Im Bereich der palliativmedizinischen Betten in Schleswig-Holsteins Krankenhäusern konnte die Zahl seit dem letzten Hospizbericht von 2014 von 57 auf 115 ausgebaut werden. Aufgrund weiterer Anträge ist mit einer weiteren Erhöhung der Kapazitäten zu rechnen.

55 ambulante Hospizdienste

Bei der ambulanten Hospizversorgung findet die Sterbe- und Trauerbegleitung in der gewohnten Umgebung statt. Sie wird oft mit hohem Engagement von Ehrenamtlichen geleistet. Der Bericht besagt, dass in Schleswig-Holstein derzeit 55 ambulante Hospizdienste tätig sind. Damit belege Schleswig-Holstein den dritten Platz unter allen Bundesländern.

Die Landeskoordinierungsstelle Hospiz- und Palliativarbeit (LKS) besteht seit dem Jahr 2017. Ziel der LKS ist es, die Hospizarbeit und die Palliativversorgung in Schleswig-Holstein zu fördern und zu vernetzen. Bis 2023 fördert die Landesregierung die LKS mit rund 1, 56 Millionen Euro; die Mittel wurden zuletzt um knapp 900.000 Euro aufgestockt.

(Stand: 26. Oktober 2020)

Meldung bei Antragstellung:
März 2020 (ohne Aussprache)
Vorherige Debatte zum Thema:
November 2017

Regierungsbericht

Palliativ- und Hospizsituation in Schleswig-Holstein
Antrag der Fraktionen von CDU, B´90/Grünen und FDP
Drucksache 19/2015
(Landtagsbeschluss vom 18. März 2020)
Bericht der Landesregierung – Drucksache 19/2308
Federführend ist das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren