Feuerwehrleute stehen auf der Autobahn 7 an einem Lastwagen, der bei einem Unfall beschädigt wurde.
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Foto: dpa, Carsten Rehder
Ein Antrag der SPD, für mehr Sicherheit auf der Autobahn 7 zwischen Hamburg und dem Bordesholm Dreieck, sowie ein Alternativantrag der Koalition zum Thema hat der Landtag an die Ausschüsse Wirtschaft sowie Innen- und Recht überwiesen. „Die Verkehrssicherheit auf der A7 muss deutlich erhöht werden“, sagte Kai Vogel (SPD) in der Debatte zum Thema. Er unterstrich die Forderung seiner Fraktion nach Warntafeln, die auf Staus, Gefahren und Unfälle hinweisen und automatisch Geschwindigkeitsbegrenzungen anzeigen: Besonders für Polizisten seien Gefahrensituationen derzeit oft unzumutbar – selbst die Innenministerin hätte erklärt, dass sie auf der A7 nicht als Autobahnpolizist arbeiten wollen würde, so Vogel. Solange es keine Verkehrsbeeinflussungsanlage gebe, soll Tempo 120 auf dem vielbefahrenen Autobahnabschnitt gelten, fordert die SPD.
Vogel warf Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) vor, dem Motto zu folgen: „Solange nichts passiert, müssen wir nicht handeln.“ Dabei habe auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) deutlich gemacht, dass sogenannte Verkehrsbeeinflussungsanlagen und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der A7 sinnvoll seien. Der Verkehrsexperte der CDU, Hans-Jörn Arp, sieht das Problem dagegen nicht bei der Geschwindigkeit. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer insbesondere der Rettungskräfte habe „natürlich höchste Priorität“, so Arp. Aber: Der Ruf nach Tempo 120 verbessere die Verkehrssicherheit nicht. Vielmehr müsse die für die A7 tätige Unfallkommission Handlungsvorschläge machen.
Grüne für generelles Tempolimit
Für eine Übergangslösung mit „mobiler Verkehrsbeeinflussungsanlage“ machte sich Andreas Tietze (Grüne) stark. „Bevor wir das große Rad in Berlin drehen“, so Tietze, sei eine „zeitnahe Lösung mit flexibler Verkehrsanzeige“ vernünftig. Generell warb er aber für die Kernposition der Grünen: ein Tempolimit auf Autobahnen. „Dann hätten wir dieses Problem nicht“, so Tietze.
Verkehrsminister Buchholz hob hervor, dass es in der Diskussion vorrangig darum gehen sollte, Polizeibeamte in Unfallsituationen besser zu schützen – das sei das auch das Hauptanliegen der GdP. Er wolle die Ergebnisse der Unfallkommission abwarten, die die Gefährdungssituation auf der A7 derzeit bewerte. Untersuchungen zu Beginn des Jahres hätten „keine strukturellen oder baulichen Defizite“ auf dem Streckenabschnitt zwischen Hamburg und Bordesholm erkennen lassen. „Bestimmte Bereiche“ würden jedoch nun noch einmal untersucht. Denn: Dieses Jahr habe es eine „auffällige Situation“ auf der A7 in Richtung Norden gegeben.
Weitere Redner:
Kay Richert (FDP), Volker Schnurrbusch (AfD), Christian Dirschauer (SSW)