Ein Schild erklärt den Gästen das Verhalten während der Corona-Beschränkungen in einem Biergarten.
©
Foto: dpa, Caroline Seidel
Große Einigkeit im Plenum: Das Hotel- und Gaststättengewerbe im Land bekommt vor dem Hintergrund der Umsatzeinbußen durch die Corona-Pandemie weitere Unterstützung. Die Abgeordneten stimmten geschlossen dafür, die Überbrückungshilfe auch rückwirkend für die Monate März und Mai auszuzahlen, die mögliche Fördersumme zu verdoppeln und die Maßnahme bis zum Ende des Jahres zu verlängern.
„Schleswig-Holstein-Urlaub ohne leckere Küche, für mich nicht vorstellbar und für unsere Gäste auch nicht“, sagte die SPD-Abgeordnete Regina Poersch mit Hinblick auf die Bedeutung der Branche. Aber Öffnen sei derzeit teurer als Schließen, so Poersch. Das gefährde die Arbeitsplätze von mehr als 80.000 Beschäftigten in rund 5.200 Betrieben im Land. Derzeit verzeichneten die Restaurants 43,3 Prozent weniger Gäste und 38 Prozent weniger Übernachtungen als in Vorjahr. Die Landgasthöfe stünden besonders unter Druck, weil sie auf Familienfeiern spezialisiert seien. „Wir müssen ein Landgasthof-Sterben verhindern“, so Poersch.
Mit blauem Auge durch die Krise
„Ganz besonders stark betroffen sind diejenigen Gaststätten, die ihr Geschäft auf Familienfeiern und Veranstaltungen ausgerichtet haben“, pflichtete der CDU-Fraktionsvorsitzende Tobias Koch bei. Das werde oft unter dem „Stichwort Landgasthöfe“ diskutiert. Es gehe dabei aber weniger um Stadt oder Land, sondern um die Geschäftsausrichtung.
„Wir können mit einem blauen Auge durch die Krise kommen“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). Dennoch bestehe die Gefahr, „dass im Herbst eine Welle von Insolvenzen auf uns zukommt“, so Buchholz. Insgesamt gebe es in diesem Jahr bislang zehn Prozent weniger Insolvenzen als im Vorjahr. Der Minister führte das auch auf die geflossene Landesförderung zurück. Es gelte weiterhin, „gezielt zu fördern“, damit „das, was gesund war am Anfang der Krise, lebend am Ende herauskommt“.
Weitere Redner:
Andreas Tietze (Grüne), Annabell Krämer (FDP), Volker Schnurrbusch (AfD), Christian Dirschauer (SSW)