Windkraftanlagen bei Husum
©
Foto: dpa, Daniel Reinhardt
Der Landtag hat den Weg für die Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes freigemacht – wenn auch nicht ohne Gegenwind aus der Opposition. Bis zum Ende des Jahres will die Landesregierung ihre Windkraftplanungen nun abschließen. „Wir sind auf der Zielgeraden eines Marathons“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) in der Debatte. Dabei stünde vor allem die Rechtssicherheit der Pläne im Blick. „Wir wollen nicht den kurzfristigen Erfolg“, so die Ministerin. Ihr Ziel: „So viel Windenergie wie für die Energiewende erforderlich, mit so wenig Belastung für die Menschen wie möglich.“
Die Redner von SPD und SSW kritisierten die Landesregierung zum Teil scharf und prangerten vor allem den Zeitverlust in der Windenergieplanung an. „Fünfeinhalb Jahre ist es her, dass das Oberverwaltungsgericht Schleswig die damaligen Regionalpläne für die Windenergie für ungültig erklärt hat“, so Thomas Hölck (SPD). Davon habe Jamaika fast dreieinhalb Jahre gebraucht, „um die unhaltbaren Versprechungen von Daniel Günther zu kompensieren“. Das sei „nichts als verlorene Zeit für die Energiewende in Schleswig-Holstein“. Windenergieland Nummer eins – diesen Titel habe Jamaika verspielt, argumentierte Lars Harms (SSW) in die gleiche Richtung. Der Ausbau habe „viel zu lange Brach gelegen“.
Clearing-Stelle auf dem Weg
Mitberaten wurde die Einführung einer Clearing-Stelle, die unabhängige Beratung anbieten und für mehr Akzeptanz für den Windkraftausbau bei Bürgern und Gemeinden sorgen soll. Die Stelle werde benötigt, weil es „Fragen, Unsicherheiten bis hin zu Verwerfungen“ gegeben habe, so der FDP-Abgeordnete Oliver Kumbartzky, dessen Fraktion innerhalb der Koalition auf die Einrichtung der Clearing-Stelle gedrängt hat. Sie soll beim Landtag angesiedelt werden und helfen, Konflikte auf kommunaler Ebene zu entschärfen. Vorgesehen ist eine auf drei Jahre vom Landtag gewählte Führungskraft, die unabhängig agiert. Für die Einrichtung der Clearing-Stelle mit einem Leiter, einer Stellvertretung und einer Bürokraft sind 300.000 Euro jährlich veranschlagt. Nach zwei Jahren soll Bilanz gezogen werden.
Der entsprechende Gesetzentwurf wurde zur weiteren Beratung an den Innen- und Rechtsausschuss überwiesen.
Weitere Redner der Debatte:
Andreas Hein (CDU), Bernd Voß (Grüne), Jörg Nobis (AfD)