Der CDU-Abgeordnete Klaus Jensen hält eine Rede im Schleswig-Holsteinischen Landtag
©
Foto: Michael August
Der Landtag hat in großer Einigkeit die Landesregierung aufgefordert, die niederdeutschen Sprache in Kindergärten und Schulen Schleswig-Holsteins weiterhin zu fördern und die Anstrengungen im Rahmen der Weiterentwicklung des Handlungsplans Sprachenpolitik fortzusetzen. Der CDU-Abgeordnete Klaus Jensen von der Nordseeinsel Pellworm würdigte in bestem Plattdeutsch das bisherige Engagement des Landes auf diesem Gebiet und hob dabei insbesondere die Arbeit des Plattdeutschen Rats hervor, der in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiert. Der vom Heimatbund unterstützte „Plattdüütschen Raat för Sleswig-Holsteen“ vertritt die Interessen der niederdeutschen Sprechergruppe gegenüber der Politik und bei offiziellen Anlässen.
Jensen, der sich darüber freute, das erste Mal im Plenum auf Plattdeutsch zu „schnacken“, würdigte in seiner Rede zudem die vom Heimatbund und dem Landtag alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung „Emmi för Plattdüütsch in Sleswig-Holsteen“. Die Auszeichnung wird für die Förderung des Plattdeutschen in verschiedenen Bildungs- und Freizeiteinrichtungen des Landes vergeben. Was für Amerika der Oscar ist, ist für uns im Land die „Emmi“, so Jensen.
Mehr Platt in Medien
Mit dem verabschiedeten Antrag der Koalitionsfraktionen fordert das Parlament mehr Modellschulen für den Niederdeutsch-Unterricht und eine Weiterentwicklung des Lehrmaterials. Auch die Präsenz der niederdeutschen Sprache in den Sendungen der öffentlich-rechtlichen Medien soll weiter ausgebaut werden. Die Punkte sollen im Handlungsplan Sprachenpolitik verankert werden.
Dieser Handlungsplan trägt seit 2014 der sprachlichen Vielfalt im Land Rechnung. Er beschreibt, auf welche Weise die Landesregierung die von der Europäischen Sprachencharta geschützten Sprachen Dänisch, Nordfriesisch, Niederdeutsch und Romanes schützen und fördern soll. Die Europäische Charta der Minderheiten- und Regionalsprachen hatte die Bundesregierung vor über zwanzig Jahren, im September 1998, unterzeichnet.
Weitere Redner:
Bernd Heinemann (SPD), Bernd Voß (Grüne), Kay Richert (FDP), Lars Harms (SSW), Ministerpräsident Daniel Günther (CDU)