Westensee: Die Sonne scheint durch einen Wald aus Laubbäumen
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Foto: dpa, Daniel Bockwoldt
Der Landtag macht sich stark für den Wald im Land. Eine Gesetzesvorlage, die Fachgremien mehr Einfluss auf die öffentlichen Wälder einräumt, sowie ein Jamaika-Antrag, der die Umwandlung von Ackerland in private Waldflächen fördern soll, wurden mit breiter Zustimmung angenommen. Lediglich die SPD-Fraktion enthielt sich. Dennoch: Beim Ziel herrscht geschlossene Einigkeit. Zwölf Prozent soll der Anteil an Wald in Schleswig-Holstein zukünftig betragen. Dazu bedarf es einer Aufforstung von rund 15.000 Hektar. Aktuell beträgt die Waldfläche hierzulande etwa elf Prozent.
„Es muss viel Geld in die Hand genommen werden, um Flächen zu erwerben“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Tobias Koch. Für 3.000 Hektar neuen Waldes müsse das Land 2,3 Milliarden Euro in die Hand nehmen. Weil das „zu teuer“ sei, bedürfe zusätzlich finanzieller Anreise für Landwirte, die ihre Ackerflächen aufforsten. Mit Ackerflächen, die bewaldet werden, sei „in den nächsten Jahrzehnten kein Cent zu verdienen“. Deshalb soll eine Nutzungsausfallprämie den Wegfall der Einnahmen aus der vorigen landwirtschaftlichen Nutzung kompensieren, so dass Aufforsten „immerhin kein Ausfallprojekt“ mehr sei, so Koch.
Transparenz bei der Anstalt Landesforsten
Die SPD-Abgeordnete Sandra Redmann nannte die Idee „neu und spannend“. Allerdings sei Jamaika nach „viel Zeit und Streit“ lediglich bei dem Punkt angekommen, „den wir Ihnen vorgeschlagen haben“. Stattdessen habe der Agrarexperte der CDU-Fraktion, Heiner Rickers, auf die Umwandlung von Feuchtgrünland ausweichen wollen ‒ „schietegal, was mit dem Artenschutz ist“, so Redmann. Hinsichtlich der Einführung einer Gewährträgerversammlung in die Struktur der Anstalt Schleswig-Holsteinische Landesforsten (SHLF) sagte die Sozialdemokratin, dass sich hinsichtlich der Transparenz durch die Maßnahmen nichts ändern werde.
„Nicht hinreichende Transparenz“ hatte zuvor Umweltminister Jan-Philipp Albrecht (Grüne) den Landesforsten zugeschrieben. Die Struktur müsse so verändert werden, dass sie dem Haushaltsrecht entspricht. Denn Eigentümer der SHLF ist zu 100 Prozent das Land. Zur Förderung der Aufforstung privater Flächen wie Ackerland sagte Albrecht: „Wir erarbeiten eine Förderrichtlinie und legen sie der EU zur
Künftig soll unter anderem eine Gewährträgerversammlung den Jahresabschluss der SHLF prüfen, den Wirtschaftsplan mit verantworten sowie den Vorstand ernennen beziehungsweise abberufen können. Laut dem Gesetzentwurf sollen das Umwelt- und Agrarministerium als zuständiges Fachministerium und das Finanzministerium das Gremium bilden. Für die Sitzungen wird jeweils ein bevollmächtigter Vertreter benannt. Für die Kontrolle des Vorstandes ist ein siebenköpfiger Verwaltungsrat zuständig, dem mit Hartmut Hamerich (CDU) und Sandra Redmann (SPD) zwei Landtagsabgeordnete angehören.
Weitere Redner:
Marlies Fritzen (Grüne), Oliver Kumbartzky (FDP), Volker Schnurrbusch (AfD), Lars Harms (SSW)