Ein Zug steht am Bahnhof von Niebüll.
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Foto: dpa, Carsten Rehder
Das Projekt war Anfang November aus dem sogenannten Maßnahmengesetz zur Planungsbeschleunigung von Bauvorhaben gestrichen worden. Wird der zweigeleisige Ausbau eines Abschnitts der Marschbahn zwischen Klanxbüll und Niebüll erneut aufgeschoben? Auf keinen Fall, wenn es nach dem Landtag geht. Dieser hat heute einstimmig einen Dringlichkeitsantrag der Jamaika-Fraktionen angenommen. Demnach soll die Landesregierung in Berlin Druck machen, damit das Projekt doch noch so schnell wie möglich umgesetzt wird.
Die auf dem letzten Streckenabschnitt von Hamburg nach Sylt verkehrenden Züge sind die einzige Möglichkeit, die Insel vom Festland auf dem Landweg zu erreichen. Neben Touristen sind vor allem Pendler auf die Verbindung angewiesen. „Lassen Sie uns ein starkes Signal an die Kollegen im Bundestag senden“, warb der Abgeordnete Kay Richert (FDP) um Unterstützung für den Antrag. Seit Jahren leide die Zuverlässigkeit auf der Strecke neben zu wenig und maroden Zügen oder Personalmangel unter den Folgen von Investitions- und Planungsstau. „So manches Schulkind, das sich die Füße in Klanxbüll festgefroren hatte, weil der Zug nicht kam, studiert mittlerweile“, sagte Flemming Meyer (SSW).
„Begründung an Haaren herbeigezogen“
Das Bundesumweltministerium hat einen gesetzlich beschleunigten Ausbau der Strecke aus juristischen Gründen abgelehnt. Der klima- und verkehrspolitische Nutzen solcher Projekte müsse sehr hoch sein, um das Konzept der Legalplanung zu rechtfertigen. Der Nutzen einer zweigleisigen Marschbahn sei aber nach dieser fachlichen Prüfung mit den übrigen in dem Gesetzentwurf enthaltenen Schienenverkehrsprojekten nicht vergleichbar, hieß es.
Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) nannte die Gründe nicht nachvollziehbar. „Die Begründung ist an den Haaren herbeigezogen.“ Der zweigleisige Ausbau sei das zentrale Element, um die Situation auf der Strecke zu verbessern. SPD-Abgeordnete Kai Vogel warf den Blick zurück: „Leider scheint es in Berlin keinen interessiert zu haben, was unser Ankündigungsminister Buchholz gesagt hat“, äußerte er sich enttäuscht.
Weitere Redner:
Lukas Kilian (CDU), Andreas Tietze (Grüne), Volker Schnurrbusch (AfD)