In der aktuellen Diskussion über eine einheitliche Auszeichnung der Nährwertqualität auf Lebensmitteln forderte der SSW dazu auf, bis 2020 ein „einfaches System“ zu installieren, das Verbrauchern bei der Kaufentscheidung hilft. Die Landesregierung soll den Prozess mit einer Bundesratsinitiative anschieben. Derzeit beruht die Kennzeichnung von Inhaltsstoffen auf Lebensmitteln auf freiwilliger Basis, da eine allgemein verbindliche Rechtsgrundlage fehlt.
In einem Alternativantrag fordert Jamaika, der Landtag solle sich bis Ende 2019 bei der Bundesregierung für ein „verständliches und einheitliches Nährwertkennzeichnungsmodell“ in Deutschland einsetzen, und „sich an einem eventuellen Pilotprojekt zu beteiligen“. Verbraucher müssten Produkte „schnell und auf einen Blick miteinander vergleichen können“, heißt es in der Forderung der Regierungskoalition.
Verbraucher sollen entscheiden
Unterdessen will Bundes-Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) Verbraucher bis Ende des Monats befragen, welche Nährwertkennzeichnung ihnen am besten gefällt. Aus vier Modellen kann das ansprechendste gewählt werden. Die Bundesregierung will es dann zur freiwilligen Nutzung auf Lebensmittel-Packungen empfehlen. Neben dem Nutri-Score-Modell, einer Skala von grün (hoher Nährwertgehalt) über gelb bis rot (niedriger gesundheitlicher Mehrwert) ist auch ein Modell aus Skandinavien im Rennen.
Um die Auswirkung von Nährwert-Logos auf das Kaufverhalten zu analysieren, begannen einige Lebensmittel-Discounter bereits mit Probeläufen. Unterschiedliche Kennzeichnungen auf Tiefkühlpizzen, Lasagne, Chips oder Schokolade geben Auskunft etwa über Zucker- Salz- und Fettgehalt. Die sieben wichtigsten Nährwerte in einem Lebensmittel-Produkt zu kennzeichnen, ist von der EU bereits verpflichtend vorgeschrieben.
(Stand: 23. September 2019)
Vorherige Debatte zum Thema:
Juni 2018 (Fleisch-Kennzeichnung)