Finanzministerin Monika Heinold steht im Plenarsaal am Mikrofun und hält eine Rede zum Sanierungsprogramm IMPULS
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Foto: dpa, Markus Scholz
Mit einem Nachtragshaushalt im Umfang von 19,5 Millionen Euro will die schwarz-grün-gelbe Koalition Mehrausgaben für Landwirtschaft und Digitalisierung finanzieren. Neben den Jamaika-Fraktionen stimmten auch SPD und SSW zu. Die AfD votierte dagegen und kritisierte vor allem die Ausgaben für das Wolfsmanagement.
Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) betonte, der Haushalt für dieses Jahr bleibe strukturell ausgeglichen: „Wir schaffen es ohne neue Schulden, das ist nachhaltig, das ist gut für unser Land.“ Allerdings gehe die aktuelle Steuerschätzung davon aus, dass die Einnahmen des Landes künftig weniger stark steigen als bisher gedacht. Das werde sich auch auf die Haushaltspolitik auswirken, so Heinold: „Der Wind weht ein wenig härter von vorne, wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren.“
AfD: Ausgaben für Wölfe „pathologisch absurd“
Der Nachtrag beinhaltet 3,8 Millionen Euro zusätzlich für Bauern, die unter dem Hitzesommer 2018 gelitten haben. Zwei Millionen Euro zusätzlich fallen für das Wolfsmanagement an. Zusätzlich zu den bisher für dieses Jahr im Sondervermögen „Impuls“ vorgesehenen 36 Millionen Euro bringt das Land weitere 8,2 Millionen für den Breitbandausbau auf. Außerdem gibt es 3,6 Millionen Euro für digitale Verwaltungsportale. Ein Zuschlag von 1,9 Millionen Euro ist für die Digitalisierung an den Schulen vorgesehen. Beate Raudies (SPD) hielt all dies für richtig und angemessen, vermisste aber weitere Ausgaben für das Uniklinikum UKSH und für die Landesbeamten. „Das ist nicht der große Wurf“, monierte Raudies.
Die AfD scheiterte mit dem Vorstoß, die Kosten für Wolfsbetreuer und Schutzzäune herunterzufahren. Es gebe lediglich vier Wölfe im Lande, merkte Fraktionschef Jörg Nobis an. Für jeden Wolf fielen also rechnerisch über 750.000 Euro Extrakosten an. Das sei „pathologisch absurd“. Es gehe nicht um vier Wölfe, sondern um 200.000 Schafe erklärte Ministerin Heinold.
Auch Pflegereform muss finanziert werden
Zudem wird ein Sondervermögen „Ausbildungsfonds der Pflegeberufe“ eingerichtet. Die bisherigen drei Ausbildungsgänge in der Altenpflege, der Krankenpflege und der Kinderkrankenpflege werden zu einem einheitlichen Berufsbild zusammengeführt. Um das zu steuern, wird ein neues Landesunternehmen gegründet. Darüber beraten nun zunächst der Sozial- und der Finanzausschuss.
Weitere Redner:
Ole Plambeck (CDU), Rasmus Andresen (Grüne), Annabell Krämer (FDP), Lars Harms (SSW)