EU-Flaggen wehen vor dem Gebäude der EU-Kommission.
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Foto: dpa, Inga Kjer
Mit einer fraktionsübergreifenden Resolution hat das Landesparlament zur Teilnahme bei der Europawahl am 26. Mai aufgerufen. Die Wahl sei ein starkes Zeichen für die europäische Idee, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, für gute Nachbarschaft und Solidarität, heißt es in dem von allen Fraktionen außer der AfD beschlossenen Papier. „Europa braucht auch Mut zur Veränderung, damit nicht Stillstand und Populismus die Errungenschaften der europäischen Einigung schleifen.“
Hartmut Hamerich (CDU) und Stephan Holowaty (FDP) betonten ihre pro-europäischen Überzeugungen. Hamerich sagte in der Debatte: „Nur ein geeintes, starkes Europa wird im internationalen Spiel der Kräfte eine zentrale Rolle spielen können.“ Ein Europa der Nationalstaaten sei „obsolet“. Bernd Heinemann (SPD) zielte in die gleiche Richtung. Der Aussage „Nation first“ müsse etwas entgegengesetzt werden, Egoismus habe hier nichts zu suchen.
Warnung vor europafeindlichen Kräften
Nach Ansicht von Europaministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) geht es bei der Wahl um eine Entscheidung darüber, wie der europäische Einigungsprozess künftig gestaltet werde. „Und wer an die Schalthebel in Brüssel gelangen wird. Europafreunde oder solche, die Europa schaden wollen“, sagte die CDU-Politikerin. „Wir dürfen uns in der öffentlichen Diskussion die Europäische Union nicht von den europafeindlichen Kräften schlechtreden lassen.“ Schleswig-Holsteinprofitiere von einer starken und geeinten EU.
Die AfD unterstützte den Wahlaufruf nicht und brachte stattdessen einen Alternativantrag ein, der sich „für ein Europa der Vaterländer“ aussprach. Seine Fraktion trete für ein starkes Europa souveräner Staaten und gegen die „Herrschaft der Technokraten“ ein, so AfD-Fraktionschef Jörg Nobis. Er wies darauf hin, dass auch EU-kritische Parteien demokratisch seien. Der Antrag wurde von allen anderen Abgeordneten des Parlaments abgelehnt.
SSW: Erasmus-Programm reformieren
In der Debatte wurde auch ein SSW-Antrag, der für eine Verbesserung des Erasmus+-Programms der EU plädiert. Jette Waldinger-Thiering (SSW) meinte, das Austauschprogramm für Schüler und Auszubildende müsse attraktiver werden. Außerdem forderte die SSW-Abgeordnete einfachere Antragsverfahren. „Die sehr komplexen Formulare wirken abschreckend“, so Waldinger-Thiering. Die meisten Redner der anderen Fraktionen stimmten ihr zu. Der Grünen-Abgeordnete Rasmus Andresen nannte das Erasmus+-Programm „das Herzstück für eine erlebbare EU“. Der Antrag wurde an den Europa- und den Bildungsausschuss überwiesen.