To-go-Kaffebecher, Plastikdeckel, portionierte Sahne und Zucker liegen auf einem Tresen in der Cafeteria vor dem Plenarsaal.
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Foto: Landtag, Rebecca Hollmann
Die Landesverwaltung und die nachgeordneten Landesbehörden sollen künftig nur noch nachhaltige Produkte verwenden. Aufgefordert von den Fraktionen sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) den Parlamentariern zu, er werde sich dafür einsetzen, dass der Beschaffungskatalog von der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) „idealerweise vollständig auf den Einsatz von Kunststoffen verzichtet“. Die GMSH ist für den Einkauf der Produkte, die in der Verwaltung und den Behörden verwendet werden, weitgehend zuständig.
Zuvor hatten SPD, CDU, Grünen, FDP und SSW für einen gemeinsam vorgelegten Antrag geworben, mit dem die Landesregierung gebeten wird, innerhalb der Verwaltung grundsätzlich auf den Einsatz von Plastik und überflüssigen Verpackungen zu verzichten. So sollen etwa Rührstäbchen oder Coffee-to-go-Plastikdeckel sowie Einwegverpackungen wie Zuckersticks, Kaffeesahne und einzeln in Plastik verpackte Kekse verschwinden, Getränke nur noch in Mehrwegverpackungen eingekauft und auf Umweltsiegel geachtet werden. Die Landesregierung werde „mit gutem Beispiel vorangehen“ und dem Landtag regelmäßig über Umsetzungsfortschritte berichten, versprach Albrecht bereits vor der formellen Verabschiedung des Antrags.
Deutschland Schlusslicht bei Vermeidung
Plastik genieße „die Anonymität des Alltags“ und sei in der heutigen Gesellschaft Normalität, erklärte Stefan Weber (SPD). Mehr als acht Millionen Tonnen landeten jährlich im Ozean und blieben bis zu 400 Jahren dort. Auch achtlos in die Natur geworfener Müll, etwa Chipstüten und Zigarettenschachteln, würden irgendwann in den nächsten Fluss geweht. „Diesem Wahnsinn müssen wir ein Ende setzen“, sagte Weber.
Deutschland sei Schlusslicht bei der Vermeidung von Plastikmüll, machte auch Marlies Fritzen (Grüne) deutlich. Sie forderte eine „Lenkungsabgabe auf Einwegprodukte“, die vor allem von Handel und Herstellern getragen werden müsse, sowie eine Wertstofftonne für alle Haushalte anstelle des Gelben Sacks. In der Debatte sprach sich einzig AfD gegen Verbote aus und plädierte stattdessen für Freiwilligkeit.
Weitere Redner:
Heiner Rickers (CDU), Dennys Bornhöft (FDP), Volker Schnurrbusch (AfD), Flemming Meyer (SSW)