Die schleswig-holsteinischen Privatschulen sind nach Ansicht der Landesregierung finanziell gut aufgestellt. Das geht aus einem Bericht des Bildungsministeriums hervor, der nun im Landtag beraten wird. Das Papier zieht eine Bilanz, nachdem die Finanzierung der sogenannten Ersatzschulen im Jahr 2014 neu geregelt wurde. Mit den Landeszuschüssen von insgesamt 59 Millionen Euro in diesem Jahr könnten die nichtstaatlichen Schulen ihren „anerkannten Platz im Bildungssystem Schleswig-Holsteins“ einnehmen, betont das Ministerium.
Neben den 46 Schulen der dänischen Minderheit gibt es im Lande 45 allgemeinbildende Privatschulen und Förderzentren. Hinzu kommen 13 private Berufsschulen. Sie erhalten vom Land Schülerkostensätze, die sich an den Ausgaben der staatlichen Schulen für Personal- und Sachkosten orientieren. Außerdem zahlt das Land Zuschläge für die Sozialversicherung der Lehrer, für Verwaltung, für die Schülerbeförderung und für die Inklusion von Schülern mit besonderem Förderbedarf. Tariferhöhungen werden mit einberechnet.
Fast 10.000 Schüler besuchen eine Privatschule
Die Höhe der Schülerkostensätze richtet sich nach dem Schultyp. Dänische Schulen und Förderzentren erhalten die gleichen Summen pro Schüler wie staatliche Schulen. Private allgemeinbildende Schulen, etwa Waldorfschulen, sowie private berufliche Gymnasien bekommen 82 Prozent. Andere Berufsschulen liegen bei 80 Prozent und sollen bis Anfang 2020 ebenfalls auf 82 Prozent hochgestuft werden. Insgesamt werde dieses System von den Schulen „begrüßt“ und stoße auf „hohe Akzeptanz“, schreibt das Bildungsministerium.
Privatschulen liegen im Trend: 20 der 45 allgemeinbildenden Schulen wurden innerhalb der vergangenen zehn Jahre gegründet. Die Schülerzahl stieg zwischen 2016 und 2019 von 8.700 auf 9.900. Bei den privaten Berufsschulen gab es hingegen ein Schüler-Minus von 2.100 auf 1.300 seit dem Jahr 2013.
(Stand 1. März 2019)