Zwei Damen sitzen sich an einem Schreibtisch gegenüber. Die Eine wird von der Anderen in einer Clearingstelle vor einem Laptop beraten.
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Foto: dpa, Jens Büttner
Eine Einrichtung zur Koordination und Schlichtung zwischen verschiedenen Institutionen, Trägern und Angeboten (kurz: Clearingstelle) soll Menschen, die ohne Aufenthaltstitel im Land leben, helfen, aus der Illegalität zu kommen. Auf den Vorstoß der Koalitionsfraktionen reagierten SPD und SSW mit Wohlwollen. Juristisch setzen die Koalitionäre dabei auf die „strafbefreiende Selbstanzeige“, die ins Aufenthaltsrecht aufgenommen werden müsse. Der Vorstoß wurde zusammen mit einem SPD-Antrag, der in dieselbe Richtung zielt, zunächst an den Innen- und Rechtsausschuss überwiesen.
Unterstützung signalisierte in der Debatte auch Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU). Alles, was an Hilfe möglich sei, werde sein Ministerium bei den Beratungen mit auf dem Weg geben. „Der Staat muss wissen, wer sich auf seinem Territorium aufhält“, sagte er. Es sei aber noch zu klären, wo die Clearingstelle angedockt werden könne und wie ein „neuer Rechtsstatus“ aus der Selbstanzeige heraus zu definieren sei.
Warnung vor Ausbeutung und Missbrauch
Die Illegalität sei ein nicht zu unterschätzendes Problem, das die Politik beseitigen müsse, konstatierte Jan Marcus Rossa (FDP). Unisono machten Redner aller Fraktion darauf aufmerksam, dass Illegale im besten Fall dem guten Willen anderer Menschen ausgesetzt seien, im schlechten Fall würden sie ausgebeutet und missbraucht wie beispielsweise in der Zwangsprostitution. Einzig die AfD warf mit Blick auf das Clearingverfahren die Frage auf, warum noch zwischen legaler und illegaler Migration unterschieden werden müsse.
Weitere Hauptredner:
Serpil Midyatli (SPD), Barbara Ostmeier (CDU), Aminata Touré (Grüne), Claus Schaffer (AfD), Lars Harms (SSW)