Ein Aufkleber mit der Aufschrift „Wlan/Wifi“ an einer Tür.
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Foto: dpa, Jan Woitas
Mit Wohlwollen hat das Plenum auf die SSW-Forderung reagiert, die Privatschulen und damit auch die dänischen Schulen am Digitalpakt zu beteiligen. Das dafür vorgesehene Geld vom Bund stünde allen Schulen und Schülern zu, hieß es dazu aus den Reihen der Regierungsfraktionen. Der Antrag wurde zur Beratung an den Bildungsausschuss überwiesen.
Die dänischen Schulen seien bis heute nicht in die Planungen eingebunden worden, monierte Jette Waldinger-Thiering (SSW) in der Debatte. Es sei eine Frage der Gerechtigkeit, dass alle von den Chancen der Digitalisierung profitieren. Leider zeige sich, dass es da schon an den Grundlagen hake.
Digitalisierung – an dänischen Schulen „eine Baustelle“
Die dänischen Schulen, signalisierte Rasmus Andresen (Grüne) Zustimmung, seien in Sachen Digitalisierung tatsächlich „eine Baustelle“. Auch für sie gelte es deshalb eine Lösung zu finden. „Selbstverständlich werden auch Schulen in freier Trägerschaft vom Digitalpakt profitieren“, versicherte Tobias Loose (CDU). Sobald das Geld zur Verfügung stehe, könnten private und damit auch dänische Schulträger Mittel beantragen.
Bei den Verhandlungen mit dem Bund habe man drauf geachtet, dass die privaten Schulen einbezogen werden, erklärte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). „Die Gehören da auch mit hinein.“ Allerdings gelte es, um die nicht staatlichen Ersatzschulen an das Landesnetz anzuschließen, noch technische Hürden zu überwinden.
SPD-Forderung abgelehnt
Im Zuge der Debatte diskutierten die Abgeordneten auch über die stockenden Digitalpakt-Verhandlungen zwischen Bund und Ländern sowie über einen Antrag der SPD. Diese hatte ein Konzept für die landesweite WLAN-Ausstattung der Schulen bis 2021 gefordert. Der Vorstoß scheiterte allerdings an der breiten Mehrheit von CDU, Grünen, FDP und AfD. Die Koalitionäre brachten stattdessen eine Resolution durch, in der unter anderem begrüßt wird, dass die Landesregierung mit den Kommunen an einer konzeptionellen Abstimmung arbeitet. Danach sollen die Schulen bis 2021 mit WLAN versorgt sein.
Kai Vogel (SPD) brandmarkte den Beschluss zur WLAN-Ausstattung an Schleswig-Holsteins Schulen als ein Beispiel für die „Akklamationspolitik“ der Jamaika-Koalition. Es habe sich gezeigt, dass die Landesregierung, wie etwa auch beim Ausbau der A20, „den Mund gerne etwas zu voll nimmt“. Am Ende müssten es die Schüler ausbaden, wenn es bis 2021 kein schnelles Internet an den Schulen gebe. Als „schlechte Nachricht“ bezeichnete er wie seine Parlamentskollegen die stockenden Verhandlungen um den Digitalpakt mit dem Bund.
Prien will um Bundesmittel „wie eine Löwin“ kämpfen
Der Digitalpakt müsse kommen, stellte Bildungsministerin Prien klar. Die Schulträger würden seit anderthalb Jahren auf fünf Milliarden Euro warten. Angesichts der anstehenden Verhandlungen betonte Prien, dass sie zusammen mit dem Ministerpräsidenten wie „eine Löwin“ darum kämpfen werde, dass der Bund 90 Prozent der Mittel aufbringt. Derzeit liegt der Digitalpakt wegen eines Konflikts um eine Grundgesetzänderung auf Eis.
Weitere Hauptredner:
Stephan Holowaty (FDP), Frank Brodehl (AfD)