Baggerarbeiten auf einer Baustelle in einem Wohngebiet.
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Foto: dpa, Arno Burgi
Schleswig-Holstein soll einen Landespreis für Baukultur und Innovationen im Wohnungs- und Städtebau erhalten. Ein entsprechender Antrag der SPD erhielt im Landtag viel Zustimmung. Der SSW forderte Nachbesserungen, die AfD ist dagegen. Im Innen- und Rechtsausschuss soll nun über die Ausgestaltung des Preises diskutiert werden.
Ausgezeichnet werden sollen insbesondere „herausragende Wohnraum- und Quartierskonzepte“ mit bezahlbaren Mieten sowie die Berücksichtigung sozialer, ökonomischer und ökologischer Aspekte, der Beachtung regionaler Besonderheiten und „die Baukultur insgesamt“, heißt es in dem Antrag, den Özlem Ünsal (SPD) vorstellte. „Das Gesicht eines Landes wird auch von seinen Bauten geprägt“, erklärte sie. Der Preis diene der „Sichtbarkeit und Würdigung einer hochwertigen Baukultur des Landes“. Baukultur bedeute Heimat, gesellschaftliche Verantwortung, einen Imagefaktor und einen Standortvorteil für Schleswig-Holstein. Sie wies darauf hin, dass es in allen anderen 15 Bundesländern einen solchen gebe.
Minister fordert Flexibilität
Kritik gab es von den anderen Oppositionsfraktionen. Für Jörg Nobis (AfD) handele sich um einen „Schnellschuss“, konkrete Konturen blieben „verschwommen“. Er bemängelte eine „fehlende thematische Eingrenzung“. Auch das heutige Geburtstagskind Lars Harms (SSW) kritisierte, der Antrag sei „völlig überladen“. Ein „langfristiger Effekt“ müsse vorher definiert werden, der Fokus fehle.
Bauminister Hans-Joachim Grote (CDU) erklärte hingegen, der Antrag spreche ihm aus dem Herzen. Ein Wettbewerb eröffne neue Blickwinkel und setze Signale. Kommunen würden ermuntert, neue Wege kreativ anzugehen. Der Wettbewerb müsse allerdings „flexibel sein, sich auf eine verändernde Gesellschaft einlassen“, sagte Grote und wies darauf hin, dass es in den Jahren 2001, 2003 und 2005 einen vom Land vergebenen Landesbaupreis bereits gegeben habe.
Weitere Redner:
Peter Lehnert (CDU), Andreas Tietze (Grüne), Jan Marcus Rossa (FDP)