Die Flagge der Europäischen Union weht im Wind.
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Foto: dpa, Marijan Murat
Der für März 2019 vorgesehene EU-Austritt von Großbritannien werde negative Auswirkungen nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in Großbritannien haben. Wie die aber aussehen, darüber könne er keine Auskunft geben, erklärte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) in einem von der SPD beantragten mündlichen Bericht. Denn: „Ich weiß nicht, auf welcher Grundlage das Vereinigte Königreich aus der EU ausscheidet.“ Auch die Redner von CDU, Grünen und FDP sprachen von einem „Blick in die Glaskugel“.
Der Minister nannte einige Zahlen. So prognostiziere das Wirtschaftsforschungsinstitut ifo durch den Brexit Einbußen zwischen 0,1 und 0,24 Prozent an Bruttowertschöpfung. Dem verarbeitenden Gewerbe drohen laut Buchholz bei einem harten Brexit mit einem Minus von bis zu 0,8 Prozent die größten Verluste. Darunter würden vor allem die in Schleswig-Holstein ansässige pharmazeutische Industrie und der Maschinenbau leiden.
SPD hält Landesregierung Untätigkeit vor
Thomas Hölck (SPD) hielt der Landesregierung vor, sie sei nicht vorbereitet auf den Brexit. „Ich halte es für respektlos, über die Sorgen der Unternehmen hinweg zu gehen“, monierte er. Es gehe um die Wertschöpfung und die Arbeitnehmer. „Wir haben ein nur sehr geringes Wirtschaftswachstum in Schleswig-Holstein und können uns eine Delle durch den Brexit nicht leisten“, so Hölck. Er forderte einen Ansprechpartner für Unternehmen im Wirtschaftsministerium.
Abgeordnete der Jamaika-Koalition äußerten die Hoffnung, dass es in Großbritannien zu einer neuen Abstimmung über den Brexit kommen könnte, an deren Ende ein Verbleib in der EU steht. Ansonsten gelte: „Je stärker ein Freihandelsabkommen gelingt, desto weniger sind die Auswirkungen auf die Wirtschaft sichtbar“, so Wirtschaftsminister Buchholz.
Weitere Redner:
Hartmut Hamerich (CDU), Rasmus Andresen (Grüne), Stephan Holowaty (FDP), Volker Schnurrbusch (AfD), Jette Waldinger-Thiering (SSW)