Ein Schlüssel mit der Aufschrift „Ferienwohnung" hängt an einer Wohnungstür in einem Mietshaus.
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Foto: dpa, Britta Pedersen
Der Landtag ist sich uneins, wie mit Online-Buchungsportalen für Ferienunterkünfte umgegangen werden soll. Die SPD fordert klare Regeln für die Vermietung, eine Stärkung der Steuer- und Kommunalverwaltungen und eine gesetzliche Grundlagen zur Eindämmung der Zweckentfremdung von Wohnraum. Doch der entsprechende Antrag stieß bei den anderen Fraktionen auf Skepsis.
Es bedarf klarer Regeln, betonte Beate Raudies (SPD). Niemand kontrolliere, ob Unterkünfte Qualitätskriterien wie Hygiene oder Brandschutz erfüllten und ob Steuern und Abgaben abgeführt werden. „Es kann und darf doch nicht sein, dass der Ehrliche der Dumme ist“, sagte Raudies.
Grüne vermissen verlässliche Daten
Die anderen Fraktionen hielten den Sozialdemokraten hingegen „eine Regulierungskeule“ vor. Klaus Jensen (CDU) konstatierte, durch das Zusammenmixen der Themen Tourismus, Wohnen und Finanzen sei der Antrag „zum Scheitern verurteilt“. „Ich gehe zunächst einmal davon aus, dass auch solche Geschäfte ordnungsgemäß angemeldet und die damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen eingehalten werden“, sagte er.
Andreas Tietze (Grüne) machte deutlich, dass seine Fraktion ein Zweckentfremdungsverbot nicht generell vorschreiben, sondern es den Kommunen als freiwilliges Instrument an die Hand geben wolle. Laut Statistikamt Nord gebe es keinerlei verlässliche Aussage, „wie hoch die Übernachtungszahlen real sind“, gab er zu bedenken.
Heinold fordert Freigabe von Nutzerdaten
Oliver Kumbartzky (FDP) warnte, nicht vorschnell in den freien Markt einzugreifen. „Denn ein überregulierter Markt wird in seinem Wachstumspotenzial behindert, was dem touristischen Angebot Schleswig-Holsteins in seiner Vielfalt nicht zuträglich sein kann“, sagte er. Auch Flemming Meyer (SSW) mahnte, Vermieter unter Generalverdacht zu stellen, und Jörg Nobis (AfD) erklärte, die Problematik werde derzeit bereits in den Ausschüssen diskutiert. Der SPD-Antrag sei „zu unbestimmt in seinen sachpolitischen Forderungen“.
Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) hob hervor, die Vermietung von privaten Ferienunterkünften über Online-Portale dürfe nicht zu einer Wettbewerbsverzerrung führen. Die Buchungsportale müssten daher die Steuer- und Vermietungsdaten preisgeben. Darin sei sie sich mit ihren Amtskollegen in anderen Bundesländern einig. „Niemand darf sich in der digitalen Anonymität verstecken“, so die Ministerin. Die weltgrößte Plattform dieser Art hat ihren europäischen Sitz in Irland.
Federführend der Wirtschaftsausschuss und mitberatend der Finanz- sowie der Innen- und Rechtsausschuss nehmen sich nun des Themas an.