Ein Kugelschreiber liegt auf einem Blatt Papier, das Wort „Courtage“ ist eingekringelt.
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Foto: dpa, Marijan Murat
Für die von der SPD geforderte verbindliche Gebührenordnung für Makler in Anlehnung an die Honorare für Notare gibt es im Landtag keine Mehrheit. CDU, Grüne, FDP und AfD erteilte dieser Forderung, die zu einer massiven Absenkung der Courtagen für Makler geführt hätte, eine Absage. Das Hauptproblem seien nicht die Gebühren, sondern der Mangel an Wohnraum, hieß es zur Begründung. Deshalb müsse zur Ankurbelung des Wohnungsbaus mehr Bauland ausgewiesen und die Bauordnung verschlankt werden.
Derzeit erhalten Makler, wenn sie eine Wohnung verkaufen, eine Provision zwischen 5,95 und 7,14 Prozent des Kaufpreises. Käufer seien deshalb gezwungen, dem Makler oftmals ein Nettojahresgehalt zu zahlen, monierte Özlem Ünsal (SPD) in der Debatte. Allerdings solle eine Angleichung der Maklergebühren an die der Notare „regionale Unterschiede berücksichtigen“, so Ünsal.
„Erheblicher Eingriff in das Vertragsrecht“
Es sei „unterkomplex“, den oftmals gierig bezeichneten Maklern die Schuld in die Schuhe zu schieben, erklärte Christopher Vogt (FDP). Der SPD-Vorstoß würde das Problem nicht lösen, sondern allenfalls dazu führen, dass kleine Maklerbüros aufgeben müssten. In dieselbe Richtung argumentierte Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU). Der Vorschlag der SPD würde einen „erheblichen Eingriff in das Vertragsrecht“ darstellen und damit den Prinzipien der freien Marktwirtschaft zuwiderlaufen.
Zuspruch für den SPD-Vorschlag kam allein vom SSW. Da das Wohnen ohnehin teuer ist, würden alle weiteren Kosten besonders schwer wirken, konstatierte deren Abgeordneter Lars Harms.
Weitere Hauptredner:
Peter Lehnert (CDU), Andreas Tietze (Grüne), Jörg Nobis (AfD)