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6. September 2018 – Top 13: Informatik in der Schule

Schüler sollen digitalen Durchblick bekommen

Ran an die Algorithmen: Schleswig-Holsteins Schüler sollen den digitalen Durchblick bekommen und lernen, was sich hinter der Maske von Google, Facebook verbirgt. Damit das gelingt, soll Informatik zum Profilfach werden.

Schüler sitzen vor Computern.
Schüler sitzen vor Computern.
© Foto: dpa, Sebastian Gollnow

Eine breite Mehrheit hat dem Koalitionsvorstoß zur Einführung des Profilfaches „Informatik“ zugestimmt. Es sei wichtig, dass die Schüler begreifen, was hinter einem Such-Algorithmus wie Google stecke und wie man damit umgehe, hieß es zur Begründung aus den Reihen der Koalition. Keine Mehrheit fand dagegen einen Antrag der AfD, der in dieselbe Richtung zielte.

„Wir bringen die Hardware auf Vordermann“, erklärte Ines Strehlau (Grüne) in der Debatte. Informatik-Unterricht bedeute mehr als nur das „Finden, Sortieren und Bewerten von Informationen“. Es gehe vielmehr darum, „Abiturienten ein  ausreichendes Grundverständnis zu vermitteln“. Sie sollen lernen, wie „maschinelle Informationsvermittlung funktioniert“.

Informatik als „Mangelfach“ anerkennen

Trotz grundsätzlicher Zustimmung zum Koalitionsvorstoß setzte es Kritik aus den Reihen der Opposition: SSW und SPD, die sich bei der Abstimmung enthielten, sowie AfD monierten, dass der Informatik-Unterricht lediglich für die Oberstufen der Gymnasien und Gemeinschaftsführen eingeführt werden soll. Schließlich kämen die Schüler von heute schon viel früher mit digitalen Medien in Kontakt.

Einig waren sich die Abgeordneten, dass es derzeit an Informatiklehrern fehle, um das Ziel der Koalitionäre in die Tat umzusetzen. Die Jamaikaner wiesen in der Debatte darauf hin, dass der Antrag deshalb die Forderung an die Adresse der Landesregierung enthalte, Informatik als „Mangelfach“ anzuerkennen.

Zu viele Studienabbrecher

„Der Lehrermangel begleitet uns durch alle Fächer“, nahm Bildungsministerin Karin Prien (CDU) diesen Ball auf. Zuletzt hätten 66 Personen den entsprechenden Studiengang aufgenommen. Die Erfahrung zeige aber, dass diesen „ganz, ganz wenige zu Ende schaffen“. Derzeit arbeite sie mit den Hochschulen an diesem Thema, um „die Anzahl der Absolventen sukzessive zu steigern“.

Weitere Hauptredner:

Tobias Loose (CDU), Heiner Dunckel (SPD), Anita Klahn (FDP), Frank Brodehl (AfD), Jette Waldinger-Thiering (SSW)

Die regierungstragenden Fraktionen wollen den Informatik-Unterricht in den Oberstufen aufwerten und das Fach als Profilfach anbieten. Damit könnten Schüler Informatik als Schwerpunktfach für das Abitur wählen. Gleichzeitig soll Informatik als Mangelfach anerkannt werden. So haben angehende Lehrer mit einem solchen Fach bei der Bewerbung um einen Referendariatsplatz bessere Chancen gegenüber Konkurrenten mit weniger gefragten Schulfächern – das sieht die entsprechende Landesverordnung für den Vorbereitungsdienst von Lehrern vor.

Ein Profil Informatik könne die Potenziale von Schülern in diesem Bereich stärker fördern und fordern, heißt es in dem Antrag von CDU, Grünen und FDP. Und: Informatik in der Oberstufe ermögliche es Absolventen, „sich bereits zu Schulzeiten intensiver für einen eventuellen Werdegang in digitalen Berufen zu qualifizieren“.

(Stand: 3. September 2018)

Antrag

Informatikunterricht zukunftsweisend voranbringen
Antrag der Fraktionen von CDU, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und FDP – Drucksache 19/863

Alternativantrag

...der Fraktion der AfD – Drucksache 19/920