Schüler sitzen vor Computern.
©
Foto: dpa, Sebastian Gollnow
Eine breite Mehrheit hat dem Koalitionsvorstoß zur Einführung des Profilfaches „Informatik“ zugestimmt. Es sei wichtig, dass die Schüler begreifen, was hinter einem Such-Algorithmus wie Google stecke und wie man damit umgehe, hieß es zur Begründung aus den Reihen der Koalition. Keine Mehrheit fand dagegen einen Antrag der AfD, der in dieselbe Richtung zielte.
„Wir bringen die Hardware auf Vordermann“, erklärte Ines Strehlau (Grüne) in der Debatte. Informatik-Unterricht bedeute mehr als nur das „Finden, Sortieren und Bewerten von Informationen“. Es gehe vielmehr darum, „Abiturienten ein ausreichendes Grundverständnis zu vermitteln“. Sie sollen lernen, wie „maschinelle Informationsvermittlung funktioniert“.
Informatik als „Mangelfach“ anerkennen
Trotz grundsätzlicher Zustimmung zum Koalitionsvorstoß setzte es Kritik aus den Reihen der Opposition: SSW und SPD, die sich bei der Abstimmung enthielten, sowie AfD monierten, dass der Informatik-Unterricht lediglich für die Oberstufen der Gymnasien und Gemeinschaftsführen eingeführt werden soll. Schließlich kämen die Schüler von heute schon viel früher mit digitalen Medien in Kontakt.
Einig waren sich die Abgeordneten, dass es derzeit an Informatiklehrern fehle, um das Ziel der Koalitionäre in die Tat umzusetzen. Die Jamaikaner wiesen in der Debatte darauf hin, dass der Antrag deshalb die Forderung an die Adresse der Landesregierung enthalte, Informatik als „Mangelfach“ anzuerkennen.
Zu viele Studienabbrecher
„Der Lehrermangel begleitet uns durch alle Fächer“, nahm Bildungsministerin Karin Prien (CDU) diesen Ball auf. Zuletzt hätten 66 Personen den entsprechenden Studiengang aufgenommen. Die Erfahrung zeige aber, dass diesen „ganz, ganz wenige zu Ende schaffen“. Derzeit arbeite sie mit den Hochschulen an diesem Thema, um „die Anzahl der Absolventen sukzessive zu steigern“.
Weitere Hauptredner:
Tobias Loose (CDU), Heiner Dunckel (SPD), Anita Klahn (FDP), Frank Brodehl (AfD), Jette Waldinger-Thiering (SSW)