Die Extra-Zuwendung für den „Dienst zu ungünstigen Zeiten“ wurde bereits im März angehoben, nun sollen Polizisten des mobilen Einsatzkommandos, des Spezialeinsatzkommando sowie verdeckte Ermittler und Verfassungsschutzbeamte eine höhere Erschwerniszulage erhalten. Sie soll von derzeit rund 150 Euro auf das bundeseinheitliche Niveau von 300 Euro steigen. „Die Schieflage, dass wir in Schleswig-Holstein in diesem Bereich im Bundestrend hinten liegen, werden wir ausgleichen“, erklärte Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) zu der von CDU, Grünen und FDP aufgestellten Forderung.
Auch anderen Sicherheitskräften, wie etwa den Personenschützer, versprach der Minister eine Anhebung ihrer Bezüge. Für die Mitglieder der Einsatzhundertschaft werde die Erschwerniszulage um 100 Euro im Monat angehoben. Diese Forderung hatte auch die AfD gestellt, der entsprechende Antrag wurde aber abgelehnt.
SPD erneuert Weihnachtsgeld-Forderung
„Gerade die Spezialkräfte werden immer in erster Reihe eingesetzt und sind höheren körperlichen und seelischen Belastungen ausgesetzt“, begründete der CDU-Abgeordnete Tim Brockmann den Vorstoß. Die Anhebung der Vergütung sei „ein weiterer Baustein zur Attraktivitätssteigerung des Polizeidienstes“, schloss Burkhard Peters (Grüne) an. Eine gute Polizei, wie die in Schleswig-Holstein, brauche auch eine angemessene Vergütung, betonte der Liberale Jörg Hansen. Das trage wesentlich dazu bei, „die Motivation der Beamtinnen und Beamten zu steigern“. Ähnlich argumentierte Claus Schaffer (AfD).
SPD und SSW gehen die Aufstockungen hingegen nicht weit genug. Kathrin Wagner-Bockey (SPD) erneuerte die Forderung der Sozialdemokraten nach mehr Weihnachtsgeld. „Richtig attraktiv wäre der Polizeidienst erst, wenn es gelingt, wieder den Einstieg in die Zahlung von Weihnachtsgeld zu erreichen“, stieß Lars Harms (SSW) in die gleiche Richtung vor. Bei den letzten Haushaltsberatungen war diese Forderung von Jamaika abgelehnt worden.
In den Ausschüssen wird weiter beraten
Die Landesregierung hat bereits einen Gesetzentwurf für höhere Vergütungen im öffentlichen Dienst vorgelegt. Er wird derzeit in den Ausschüssen des Landtages beraten. Der jetzt vorgelegte Antrag für die Spezialkräfte soll in diesem Zusammenhang im Innen- und Rechtsausschuss und im Finanzausschuss mitberaten werden.