Die Jamaika-Koalition will für die Sanierung von Frauenhäusern mehr Geld in die Hand nehmen. Statt der ursprünglich über ein Sofortprogramm veranschlagten drei Millionen Euro werde das Land bis 2022 nunmehr 6,3 Millionen Euro in die Einrichtungen investieren, erklärte Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) in einem von den Sozialdemokraten beantragten Bericht.
Ihr Ministerium arbeite derzeit „mit Hochdruck an den Förderrichtlinien“, die bis Ende des Jahres vorliegen sollen. Zudem gelte es noch weiter die Bedarfe zu ermitteln. Ihr sei klar, dass dies „keine Beschleunigung“ bedeute. Die Prüfung sei jedoch notwendig, da es hier „um einen echten Umbruch zugunsten der Frauenhäuser“ gehe, sagte Sütterlin-Waack.
Der SPD geht die Umsetzung zu langsam
„Unter Sofortprogramm verstehen wir etwas anderes“, monierte Beate Raudies (SPD) in der Debatte. Leidtragende seien die Frauen, die von Gewalt betroffen seien. Raudies erinnerte daran, dass es nach wie vor zu wenige Plätze gebe und Frauen immer noch in Vier-Bett-Zimmern untergebracht werden müssten. Gleichwohl begrüßte Raudies, dass die Landesregierung den von der ehemaligen Küsten-Koalition eingeschlagenen Kurs fortsetze.
Es berühre sie persönlich, dass die Mittel nicht schneller ausgegeben werden könnten, räumte Katja Rathje-Hoffmann (CDU) ein. Doch der „geregelte Weg“, müsse „eingehalten werden“, verteidigte die Sozialpolitikerin der Union die Ministerin. Einig waren sich die Vertreter aller Fraktionen, dass die Investitionen in die 16 Frauenhäuser des Landes richtig und wichtig seien. Unisono betonten sie deren Bedeutung als Schutzbereiche für die von Gewalt betroffenen Frauen.
Weitere Hauptredner:
Aminata Touré (Grüne), Anita Klahn (FDP), Jörg Nobis (AfD), Jette Waldinger-Thiering (SSW)