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5. Juli 2018 – Top 18, 22: Berufs- und Studienorientierung

Konzept zur Berufs­orientierung an Schulen angefordert

Viele Schüler wissen am Ende ihrer Schulzeit nicht, wie es nach dem Abschluss weitergehen soll. Bessere Informations­angebote zur Berufs­orientierung an Schulen sollen das Problem lösen. Das Thema wurde ohne Aussprache behandelt.

Messebesucher betrachten bei einer Jobmesse Stellenangebote an einer Stellwand.
Messebesucher betrachten bei einer Jobmesse Stellenangebote an einer Stellwand.
© Foto: dpa, Martin Schutt

Dass viele Schüler am Ende ihrer Schulzeit noch nicht wissen, welchen Beruf sie erlernen oder welches Studium sie beginnen wollen, beschäftigt CDU, Grüne, FDP und SPD. Die vier Fraktionen wollen Schulabgänger daher besser auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten. Die Koalitionsfraktionen fordern dazu ein Gesamtkonzept zur Berufsorientierung für alle Schulen, das in enger Zusammenarbeit mit den berufsbildenden Schulen erarbeitet werden soll. Jeder Schüler müsse „bestmöglich über die einen beruflichen Perspektiven informiert werden“, heißt es in ihrem Antrag.

CDU, Grüne und FDP verweisen zudem auf aktuelle Angaben der Bundesagentur für Arbeit, wonach „die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen in Schleswig-Holstein“ weiter ansteigt. Ende Mai waren rund 9.600 Plätze noch unbesetzt – ein Plus von 16 Prozent, gibt die Arbeitsagentur an. Aus Sicht der regierungstragenden Fraktionen sollen die Angebote zur beruflichen Orientierung auch dazu dienen, nicht nur die Zahl der Schulabgänger ohne Ausbildungsvertrag zu reduzieren, sondern auch Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.

SPD: Infos zu Studium und Beruf für alle Schularten

Die SPD setzt in ihrem Antrag einen anderen Fokus. Sie will vor allem sicherstellen, dass Schüler aller Schularten sowohl über mögliche Ausbildungsberufe als auch über Studiengänge informiert werden. Berufsorientierung müsse „durchgehendes Element der schulischen Bildung sein“. Die Sozialdemokraten fordern daher, die Berufsorientierung „verbindlich fest im Unterricht der Oberstufen“ zu verankern. Dabei könne man von den Erfahrungen aus Hamburg lernen, wo dies bereits ein Pflichtfach sei.

Mit großer Mehrheit hat der Landtag von der Landesregierung ein Gesamtkonzept zur Berufsorientierung an Schleswig-Holsteins Schulen eingefordert. Um freie Lehrstellen zu besetzen oder Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, müssen die jungen Menschen besser auf das Berufsleben vorbereitet werden, heißt es zur Begründung in einem ohne Debatte verabschiedeten Antrag der Koalitionsfraktionen.

Im Bildungsausschuss wird zudem ein Vorstoß von SPD und SSW beraten, der in dieselbe Richtung zielte. Die beiden Oppositionsfraktionen sprechen sich darin unter anderem auch dafür aus, die Berufsorientierung zu einem durchgehenden Element der schulischen Bildung zu machen. Ein AfD-Antrag, der ein zweites verpflichtendes Praktikum für Schüler der gymnasialen Unterstufe vorsah, scheiterte an der breiten Mehrheit des Plenums.

Das Thema wurde ohne Aussprache behandelt. Die Reden wurden zu Protokoll gegeben.

Antrag

Stärkung der Berufs- und Studienorientierung
Antrag der Fraktion der SPD - Drucksache 19/814 (neu)
Alternativantrag der Fraktion der AfD - Drucksache 19/853

Antrag

Gesamtkonzept Berufsorientierung
Antrag der Fraktionen von CDU, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und FDP - Drucksache 19/820