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14. Juni 2018 – Top 27: Digitalisierung

Open-Source-Software als Chance für moderne Verwaltung

Das Land will seine Softwarestrategie voranbringen – und dabei vermehrt auf Open-Source-Software setzen. Diese speziellen Computer-Anwendungen, deren Quellcodes offen zugänglich und gestaltbar sind, gelten als besonders flexibel.

Ein Stempel mit dem Wort „Digitalisierung“ und ein rotes Stempelkissen liegen auf einem Blatt Papier.
Ein Stempel mit dem Wort „Digitalisierung“ und ein rotes Stempelkissen liegen auf einem Blatt Papier.
© Foto: dpa, Monika Skolimowska

Mit Blick auf die Weiterentwicklung der Softwarestrategie des Landes wollen CDU, Grüne und FDP verstärkt auf sogenannte Open-Source-Software setzen. Ein Ziel sei es, „eine moderne und leistungsfähige Verwaltung zu gewährleisten“.

Mit dem Einsatz von Open-Source-Anwendungen sollen auch Abhängigkeiten der öffentlichen Verwaltung von einzelnen Software­anbietern reduziert werden. Denn: „Eine mit der Digitalisierung einhergehende Herausforderung ist die enorme und wachsende Marktmacht weniger, oft marktbeherrschender Konzerne“, so die Koalitionsfraktionen. Daher müssten Politik und Verwaltung bemüht sein, „digital souveräner und unabhängiger zu werden“. Aus Sicht der Antragsteller würden durch den Einsatz der offenen Software außerdem „hersteller­spezifische Sicherheitslücken“ vermieden.

Bericht soll Zeitschiene nennen

Vom Zentralen IT-Management des Landes fordern CDU, Grüne und FDP bis zum ersten Quartal 2020 einen Bericht darüber, wie und bis wann die Nutzung von sogenannter Closed-Source-Software zu Open-Source-Software umsetzbar ist. 

Als Open-Source-Software werden Computer-Anwendungen bezeichnet, deren Quelltext öffentlich eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Im Unterschied zu Closed-Source-Software, deren Quellcodes nicht einsehbar sind, gilt: Open-Source-Plattformen geben Entwicklern die Freiheit, Anwendungen flexibel an die Anforderungen ihres Unternehmens oder ihrer Kunden anzupassen. Meistens können Open-Source-Programme kostenlos genutzt werden.

(Stand: 11. Juni 2018)

Schleswig-Holstein will langfristig komplett auf Open-Source-Software umsteuern. Ein entsprechender Antrag der Jamaika-Koalition wurde bei Enthaltung des SSW angenommen. Als Open-Source-Software werden Programme bezeichnet, deren Quelltext öffentlich eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Bis zum ersten Quartal 2020 soll das Zentrale IT-Management des Landes berichten, wie eine Umstellung möglich ist.

Trotz des Abstimmungsergebnisses gab es einige kritische Töne. Es sei nicht ausschlaggebend, ob Open- oder sogenannte Closed-Source-Software, bei der Quellcodes nicht einsehbar sind, angewendet werden. „Entscheidend ist, dass die Software ihren Job macht“, sagte Stephan Holowaty (FDP). Ähnlich äußerte sich auch Lars Harms (SSW). Open-Source könne im Einzelfall der richtige Weg sein, „das Maß der Dinge muss eine kostengünstige, sichere und einfach nutzbare Software sein“, sagte er.

Minister: „Open-Source mit Augenmaß“

Digitalisierungsminister Robert Habeck (Grüne) hob die Vorteile von Open-Source-Software hervor. Das Land spare Geld, verringere „die Abhängigkeit von Monopolisten“ und habe eine Chance, Sicherheitslücken gering zu halten. Zudem könnten Firmen in Schleswig-Holstein die Erstellung und Wartung übernehmen und eine Bedienung sei leichter. Habeck warb insgesamt für „Open-Source mit Augenmaß“.

Weitere Redner:
Lukas Kilian (CDU), Heiner Dunckel (SPD), Rasmus Andresen (Grüne), Claus Schaffer (AfD)

Antrag

Nutzung von Open-Source-Software
Antrag der Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP – Drucksache 19/756