Schleswig-Holstein will langfristig komplett auf Open-Source-Software umsteuern. Ein entsprechender Antrag der Jamaika-Koalition wurde bei Enthaltung des SSW angenommen. Als Open-Source-Software werden Programme bezeichnet, deren Quelltext öffentlich eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Bis zum ersten Quartal 2020 soll das Zentrale IT-Management des Landes berichten, wie eine Umstellung möglich ist.
Trotz des Abstimmungsergebnisses gab es einige kritische Töne. Es sei nicht ausschlaggebend, ob Open- oder sogenannte Closed-Source-Software, bei der Quellcodes nicht einsehbar sind, angewendet werden. „Entscheidend ist, dass die Software ihren Job macht“, sagte Stephan Holowaty (FDP). Ähnlich äußerte sich auch Lars Harms (SSW). Open-Source könne im Einzelfall der richtige Weg sein, „das Maß der Dinge muss eine kostengünstige, sichere und einfach nutzbare Software sein“, sagte er.
Minister: „Open-Source mit Augenmaß“
Digitalisierungsminister Robert Habeck (Grüne) hob die Vorteile von Open-Source-Software hervor. Das Land spare Geld, verringere „die Abhängigkeit von Monopolisten“ und habe eine Chance, Sicherheitslücken gering zu halten. Zudem könnten Firmen in Schleswig-Holstein die Erstellung und Wartung übernehmen und eine Bedienung sei leichter. Habeck warb insgesamt für „Open-Source mit Augenmaß“.
Weitere Redner:
Lukas Kilian (CDU), Heiner Dunckel (SPD), Rasmus Andresen (Grüne), Claus Schaffer (AfD)