Mit Skepsis hat die Jamaika-Koalition auf die SPD-Forderung nach einer flächendeckenden WLAN-Versorgung der Schulen bis 2021 reagiert. Der Antrag der Sozialdemokraten lasse wichtige Aspekte wie den Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur und die technische Wartung außer Acht, hieß es aus den Reihen von CDU, Grüne und FDP. Es brauche unter anderem IT-Hausmeister, die sich um die Wartung kümmern – Lehrer könnten diese Aufgabe nicht übernehmen.
Das schönste Endgerät nütze nichts, wenn an der Schule kein brauchbares WLAN vorhanden sei, begründete Martin Habersaat (SPD) den Vorstoß seiner Fraktion. Deshalb müsse sichergestellt sein, „dass man in den Schulen in allen Räumlichkeiten, in denen Unterricht oder Unterrichtsvorbereitung stattfindet, auch ins Netz kann“.
Das Problem sei nicht die WLAN-Versorgung, sondern der Mangel an Endgeräten wie Tablets, konterten Redner der Regierungsfraktionen in der Debatte. Schon jetzt würden 63 Prozent der Schulen über WLAN verfügen. Die AfD warnte, dass der Bildungsauftrag nicht automatisch durch digitale Aufrüstung erfüllt werde, und der SSW forderte für die Wartung der schulinternen Server eine Fortbildung aller Lehrkräfte.
Der für die Digitalisierung zuständige Minister Robert Habeck (Grüne) stellte klar, dass die WLAN-Versorgung der Schulen das Ziel der Landesregierung sei. Dies solle nach dem Anschluss an das Glasfasernetz geschehe. Hier komme das Land mit zwei Schulen pro Woche derzeit gut voran. Was das WLAN anbelange, so könnten die Schulen künftig das Schleswig-Holstein-Netz „Der echte Norden“ nutzen. Die Wartung übernehme Dataport, so Habeck.
Der Bildungsausschuss wird das Thema weiter beraten.
Weitere Hauptredner:
Peer Knöfler (CDU), Rasmus Andresen (Grüne), Stephan Holowaty (FDP), Frank Brodehl (AfD), Jette Waldinger-Thiering (SSW)