Es dürfe keine „strukturelle Benachteiligung der Gemeinschaftsschulen“ geben, betonen die Sozialdemokraten. Jamaika wies den Vorwurf zurück: Gerade die Gemeinschaftsschulen würden durch den geplanten „Bildungsbonus“ gestärkt.
CDU, FDP und Grüne dürften nicht den „Rückwärtsgang einlegen“, mahnte Kai Vogel (SPD). Bereits jetzt müssten Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe Schüler abweisen. Dennoch sehe Jamaika keinen Bedarf, hier zu investieren. Dies, so Vogel, führe zu einer „Spaltung“ der Schullandschaft. Jette Waldinger-Thiering (SSW) teilte die Befürchtung: Mit der Umwandlung zu G9 würden Ressourcen gebunden, die an anderen Schulen und für andere Aufgaben fehlten.
„Mit uns wird es keine Schlechterbehandlung einer Schulart geben“, entgegnete Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Gemeinschaftsschulen erhielten bereits jetzt mehr Geld als Gymnasien. Ines Strehlau (Grüne) unterstrich: „Mit uns wird es keine Rückabwicklung der Gemeinschaftsschule zur ehemaligen Regionalschule geben“.
Hohe Abiturquote „nicht um jeden Preis “
Jamaika setzt auf einen „Bildungsbonus“ für soziale Brennpunkte. Schulen mit vielen Kindern aus bildungsfernen Familien und hohem Migrantenanteil sollen mehr Geld und Lehrer bekommen. Hiervon würden insbesondere die Gemeinschaftsschulen profitieren, merkte Anita Klahn (FDP) an.
Tobias Loose (CDU) wies aber auch darauf hin, dass die Bildungspolitik „nicht um jeden Preis eine möglichst hohe Abiturquote“ anstreben dürfe. Ein niveauarmes Abi bringe „mangelnde Studierfähigkeit“ mit sich. „Bildungsideologische Träumereien“ warf Frank Brodehl (AfD) den Sozialdemokraten vor. Der „Akademisierungswahn“ führe direkt ein eine hohe Jugendarbeitslosigkeit.