Eine große Mehrheit im Landtag ist sich einig: Gut integrierte Ausländer sollen die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Um mehr Menschen über das Einbürgerungsverfahren aufzuklären, soll die Landesregierung nun eine Informationskampagne starten. Dies sieht ein Antrag der Koalitionsfraktionen vor, den nur die AfD ablehnte.
Barbara Ostmeier (CDU) nannte die Einbürgerung einen „wichtigen Baustein für eine gelingende Integration“. Zwar liege Schleswig-Holstein mit rund 3000 Einbürgerungen pro Jahr an der Spitze, seit 2006 seien die Zahlen jedoch rückläufig. Derzeit würde „viel Potential verschenkt“, daher müssten mehr Menschen motiviert werden, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen.
Lobende Worte von der Opposition
Aminata Touré (Grüne) ergänzte: Viele Menschen, die die Bedingungen für eine Einbürgerung erfüllen, hielten sich noch zurück. Ein Grund dafür sei, so Touré, dass die meisten ihre ursprüngliche Staatsbürgerschaft und damit „eine Identität für die andere aufgeben“ müssten. Die Grünen treten für die doppelte Staatsbürgerschaft ein.
Auch von der Opposition kamen lobende Worte für den Vorstoß der Jamaika-Koalition. Erst mit der Einbürgerung würden Menschen erfahren, „dass sie ein Teil der Gesellschaft geworden sind“, sagte Serpil Midyatli (SPD). In anderen Bundesländern, wie zum Beispiel in Hamburg, seien solche Kampagnen bereits erfolgreich gewesen. Midyatli sprach sich für große Werbeaktionen, etwa auf Bahnhöfen oder Bushaltestellen, aus, „um eine breite Gruppe von Menschen“ zu erreichen.
Weitere Redner:
Jan-Marcus Rossa (FDP), Claus Schaffer (AfD), Lars Harms (SSW), Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU)