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23. Februar 2018 – Top 32: Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

Angebote für gute Integration ausbauen

Der Landtag will fraktionsübergreifend den Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) an den Schulen in Schleswig-Holstein verbessern. So soll es unter anderem mehr Kurse geben, auch an Privatschulen.

Ein junger Flüchtling macht sich Notizen für den Schulunterricht.
Ein junger Flüchtling macht sich Notizen für den Schulunterricht.
© Foto: dpa, Hendrik Schmidt

CDU, Grüne und FDP wollen das Angebot „Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“ an den Schulen in Schleswig-Holstein verbessern. So soll es unter anderem mehr DaZ- Kurse geben, auch an Privatschulen. Außerdem wollen die Koalitionsfraktionen mehr Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen aber auch Sonderpädagogen in dem Bereich ausbilden.

Sprache und Bildung seien die „Grundvoraussetzungen für eine gelingende Integration“ von Flüchtlingskindern. Und: Gute Deutschkenntnisse würden „entscheidend zum Bildungserfolg“ beitragen, heißt es in dem Antrag weiter.

Im November hatte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) bereits geplante Änderungen in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Lehrkräfte vorgestellt. Demnach soll die sogenannte DaZ-Option im Vorbereitungsdienst für Lehrkräfte für zwei Jahre verlängert werden. Dies ermöglicht es angehenden Lehrern, eine Prüfungsleistung durch einen Zertifikatskurs „Deutsch als Fremdsprache“ zu ersetzen. Diese Regelung war ursprünglich bis 2019 befristet.

Zahlen und Daten

Angaben der Landesregierung zufolge lag die Zahl der Schüler mit DaZ-Bedarf an den allgemein bildenden Schulen im November 2017 bei 6039 gegenüber 7135 im Juni 2017. An den Berufsbildenden Schulen und Regionalen Berufsbildungszentren stieg die Schülerzahl im gleichen Zeitraum von 4510 auf 4991. Die Berufsschüler erhalten ein Angebot an Berufsorientierung und Deutschunterricht in den „Berufsintegrationsklassen Deutsch als Zweitsprache“ (BIK-DaZ) und in der Ausbildungsvorbereitung. Die BIK-DaZ dauert in der Regel ein Schuljahr (Vollzeitunterricht).

In den allgemeinbildenden Schulen standen zum letzten Schuljahreswechsel für den DaZ-Unterricht in den Basis- und Aufbaustufen insgesamt 527 Lehrerstellen zur Verfügung. Im Berufsbildenden Bereich gab es für „Deutsch als Zweitsprache“ 88 Stellen.

(Stand: 19. Februar 2018)

Für mehr DaZ-Unterricht werden auch neue Lehrer benötigt. Daher wollen die Koalitionsfraktionen mehr Lehrkräfte und Sonderpädagogen in dem Bereich ausbilden.

Ein entsprechender Antrag der Jamaika-Koalition vom November wurde nach den Beratungen im Bildungsausschuss unverändert verabschiedet. Der angestrebte Ausbau der DaZ-Angebote sei richtig, zugleich müsse das Engagement in diesem Bereich weiter vorangetrieben werden, so der Tenor in der Debatte. Denn: Sprache und Bildung seien die „Grundvoraussetzungen für eine gelingende Integration und entscheidend für den Bildungserfolg“.

DaZ-Schüler in Regelklassen integrieren

Laut der Grünen-Abgeordneten Ines Strehlau haben die Schulen im Land in den vergangenen zwei Jahren über 10.000 Kinder aufgenommen, für die Deutsch keine Erstsprache ist. Damit sei „ein echter Kraftakt“ bewundernswert bewältigt worden. Um Kompetenzrückstände abzubauen, sei es nun wichtig, dass an den Schulen auch Mathe- und Alphabetisierungskurse für DaZ-Schüler angeboten werden. „Es kommen in den DaZ-Klassen auch Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu uns, die fachkundige Unterstützung benötigen”, so Strehlau.

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) konstatierte, Schleswig-Holstein könne sich mit seinem „Mehrphasenmodell“ im Ländervergleich sehen lassen. Nun gelte es, die DaZ-Schüler gut in die Regelklassen zu integrieren. „Die im Antrag genannten Punkte werden wir zügig abarbeiten“, versprach sie.

Weitere Redner:
Kai Vogel (SPD), Annette Röttger (CDU), Anita Klahn (FDP), Frank Brodehl (AfD), Jette Waldinger-Thiering (SSW)

Antrag

Integration durch gute „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ)-Angebote
Antrag der Fraktionen von CDU, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und FDP – Drucksache 19/382

Ausschuss-Empfehlung

Bericht und Beschlussempfehlung des Bildungsausschusses – Drucksache 19/433