Auf Inseln und Halligen lebende Schüler bekommen vermutlich in Kürze finanzielle Unterstützung, wenn sie eine Oberstufe, eine Berufsfachschule, ein Berufliches Gymnasium oder eine dänische Schule auf dem Festland besuchen. Vorbild soll das Helgoländer Modell sein. „Wir sind kurz vor Vertragsunterzeichnung“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) in einer vom SSW angestoßenen Debatte.
Auf Helgoland erhalten Eltern der Oberschüler seit dem Sommer 2016 eine Art einkommensabhängiges Stipendium in Höhe von bis zu monatlich 300 Euro. Das Geld ist als Zuschuss für eine Unterbringung in kleinen Wohnungen oder WGs auf dem Festland gedacht. Das Land Schleswig-Holstein, der Kreis Pinneberg und die Gemeinde Helgoland tragen je ein Drittel der finanziellen Beihilfe.
Der Kreistag und der Hauptausschuss in Nordfriesland haben nun bereits auch für eine finanzielle Unterstützung der betroffenen Familien auf den Inseln und Halligen gestimmt. Differenzen zwischen Land und Kreis gebe es lediglich für Schüler der Klassenstufe 9, die auf eine dänische Schule gehen, sagte die Ministerin. Hier will die Landesregierung vermeiden, dass die Jugendlichen ein Hallig-Stipendium erhalten, wenn sie schon Hilfen nach einer bestehenden Regelung von 1982 erhalten.
Der Antrag ziele auf Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen, begründete Jette Waldinger-Thiering (SSW) den Vorstoß. „Es geht nicht um eine Extrawurst oder ein Privileg, sondern um das Recht auf Bildung“, sagte sie. Die Kosten seien überschaubar. Denn: Der Personenkreis, der gefördert werden soll, sei übersichtlich. „Das wird Gemeinden, Kreis und Land nicht überfordern“, so Waldinger-Thiering.
Weitere Redner:
Tobias Loose (CDU), Kai Vogel (SPD), Ines Strehlau (Grüne), Anita Klahn (FDP), Frank Brodehl (AfD)