Ein Vorstoß der SPD für eine solidarische Bürgerversicherung steht vor der Ablehnung. In einer hitzigen Debatte untermauerten CDU und FDP ihre ablehnende Haltung. Auch die AfD positionierte sich dagegen. Der Wettbewerb im Gesundheitswesen komme letztendlich den Versicherten zugute, hieß es.
Die Einführung einer Bürgerversicherung käme einer Auflösung des dualen Systems mit gesetzlichen und privaten Krankenkrassen gleich.
Bernd Heinemann (SPD) warb erneut für eine „klassenlose und einheitliche Medizin“. Im Gesundheitssystem dürfe es nicht um „Wettbewerb“, sondern um „Gerechtigkeit“ gehen.
Marret Bohn (Grüne) betonte, dass ihre Fraktion - wie SPD und SSW - weiterhin für die Bürgerversicherung sei. Letztendlich werde über diese Frage jedoch „an der Spree“, also auf Bundesebene, entschieden. Mit Blick auf den Vorstoß der Sozialdemokraten erklärte sie, dass es der Oppositionsfraktion nicht gelingen werde, „den Spaltpilz nach Jamaika zu tragen“.
Zuletzt hatte der Landtag im November über die Bürgerversicherung gestritten und mit der Mehrheit der Küsten-Koalition eine - letztendlich erfolglose - Bundesratsinitiative erwirkt.
Ungeachtet der verhärteten Fronten wurde der SPD-Vorstoß zur Beratung an den Sozialausschuss überwiesen.
Weitere Hauptredner:
Hans-Hinrich Neve (CDU), Dennys Bornhöft (FDP), Frank Brodehl (AfD), Flemming Meyer (SSW)